Seit unserem letzten Blogeintrag sind einige Monate vergangen. Man könnte meinen, es sei still geworden um unser Projekt. In der Tat stellte die Präsentation der ersten Bauphase Ende Januar einen gewissen Abschluss dar. Den ca. 120 Gästen, die in den Egon-Eiermann Hörsaal gekommen waren, darunter viele Unterstützer unseres Projektes, seien es Spender, deren finanzielle Mittel uns die Umsetzung unseres Projektes überhaupt erst ermöglichten, Experten aus unserer Universität, die uns bei unseren Fragen und fachlichen Problemen stets mit Rat und Tat zur Seite standen, unsere Familien, Freunde oder einfach andere interessierte Studenten, präsentierten wir, was wir in unserer 5-wöchigen Bauphase in Kolumbien im September/Oktober alles erlebt und erreicht haben.
Das Ganze hätten wir allerdings nicht „erste“ Bauphase genannt, würde nicht auch eine zweite folgen. In diesem Übergang hat es in unserer Projektgruppe einige Umbrüche gegeben. Ein paar Mitglieder haben uns verlassen, viele neue sind dafür hinzugekommen. Und auch was das Thema angeht, gab es eine Veränderung. Der Nutzwasser-Teil unseres Projektes ist abgeschlossen. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf die Trinkwasseraufbereitung.
Zurzeit gibt es im gesamten Dorf nämlich sauberes Trinkwasser ausschließlich in Flaschen im Supermarkt zu kaufen. Nach dem Trinken des Leitungswassers, berichteten uns die Schüler, bekäme man häufig Bauchschmerzen oder werde krank. Dieses Problem wollen wir angehen und arbeiten daran, ein Trinkwasseraufbereitungssystem für die Schule in San Bernardo del Viento zu konzipieren. Wir sind uns bewusst, dass die Bereitstellung von Trinkwasser eine große Verantwortung mit sich bringt. Daher standen (und stehen immer noch) zunächst viel Literatur- und Internetrecherche sowie Expertengespräche auf dem Programm, um uns mit dem recht umfangreichen Thema der Trinkwasseraufbereitung vertraut zu machen.
Mittlerweile haben wir ein grobes Konzept ausgearbeitet. So wollen wir über die Dächer der Schulgebäude Regenwasser in einer großen Zisterne sammeln. Von dort soll das Wasser in einen Hochtank gepumpt werden, Langsamsandfilter durchlaufen und anschließend desinfiziert werden, bevor es schließlich an einer Ausgabestation den Schülern als sauberes Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden kann.
Der Probesandfilter, den wir bereits im Oktober vor Ort als Pilotprojekt installiert haben, liefert uns mittlerweile die ersten Ergebnisse.
Unsere Gruppe haben wir unterdessen in zwei Teilgruppen geteilt. Die eine beschäftigt sich mit der Konstruktion der geplanten 80m³-Zisterne, die andere kümmert sich um das System der Wasseraufbereitung.