Nach der vorlesungsfreien Zeit startet unsere Technikgruppe wieder in die detaillierte Planung der zweiten Projektphase. Dort ist eine Erweiterung des vorhandenen Wasserkraftwerks geplant. Die Fallhöhe wird verdoppelt und eine neue Turbine eingebaut, um die nutzbare Leistung zu vergrößern und alle elektrischen Verbraucher auf dem anliegenden Industriecampus unserer Partnerorganisation zu betreiben.
Im Bereich des Wasserbaus ist nun die genaue Auslegung und Dimensionierung des Sand- und Druckbeckens fertiggestellt. Dieses filtert Sande und Sedimente, um die Lebensdauer der Turbine maßgeblich zu erhöhen. Zurzeit berechnen wir noch die weiteren Details, wie die Dicke und das Material der Wände. Das ist wichtig, damit das Becken den kommenden Belastungen standhält. Der Rechen, welcher Größeres, wie Laub und Äste rausfiltern soll, ist nun auch fertig dimensioniert. Die nächsten Themen sind unter Anderem noch der Übergang zum Fallrohr sowie die begehbare Plattform über dem Druckbecken, von der aus das vom Rechen angesammelte Material aus dem Becken entfernt werden kann.
Im Maschinenhaus wird die neue Turbinen-Generator–Gruppe aufgebaut. Dafür muss das Fundament erneuert und angepasst werden. Die genauen Ausmaße der Vergrößerung des Maschinenhauses müssen genau auf die Turbine abgestimmt werden.
In unserer Technik–Gruppe wurden bereits Bewehrungs- und Schalpläne erstellt, damit die Turbine stabil verbaut werden kann.
3D-Schalplan 3D-Bewehrung
An der Elektrik sind weitere Optimierungen geplant. Dabei geht es vor allem darum, die Schaltschränke auf die erhöhte Leistung anzupassen und einen Blitzschutz zu installieren.
Um die Turbine ohne Beschädigungen zu ihrem Einsatzort zu bringen, wird diese per Boot auf die Insel Idjwi transportiert. Allerdings gibt es bisher keine Möglichkeit, so ein schweres Gerät zu entladen. Für die Zukunft des Industriecampus ist es von großer Bedeutung, eine dauerhafte Möglichkeit zum Be- und Entladen von Booten sicherzustellen. Damit können zum Beispiel schwere Maschinen an Land gebracht oder Kaffeelieferungen für den Export leicht verladen werden. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit unserer Partnerorganisation dazu entschlossen, einen Be- und Entladekran an die Anlegestelle zu bauen. Dieser wird im Rahmen von Abschlussarbeiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) geplant und vor der nächsten Bauphase am Projektstandort realisiert.
Neben der technischen Planung geht auch die Finanzierung des Projekts „Hydroélectricité Idjwi“ weiter. Das Budget von 155.000 € ist nun zu 76% gedeckt.
In Karlsruhe arbeiten wir trotz Lockdown virtuell gemeinsam über Videokonferenzen zusammen.