Beaumont Studenten bauen Kindern in Haiti eine Zukunft
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Status

Laufend

Begonnen

Dezember 2014

Mitgliederzahl

30

Land

Haiti

Ort

Beaumont

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Status

Laufend

Begonnen

Dezember 2014

Mitgliederzahl

30

Land

Haiti

Ort

Beaumont

Nachdem die Bodenplatte steht, können wir uns der Entnahmestelle annehmen. Diese Arbeit steht leider unter keinem besonders guten Stern, denn wir stehen alle paar Minuten vor neuen Problemen.

Nachdem die Bodenplatte steht, können wir uns der Entnahmestelle annehmen. Diese Arbeit steht leider unter keinem besonders guten Stern, denn wir stehen alle paar Minuten vor neuen Problemen. Zu allererst zeigt sich, dass die Qualität der Bodenplatte nicht wie erhofft ist. Die Oberfläche ist nicht hart genug; das führt zu Nacharbeit und Anpassung der Betonmischung auf das hiesige Baumaterial. Der Sand ist extrem fein und sieht verdächtig nach Strandsand aus. Der Kies ist sehr unregelmäßig.
Für den Schalungsbau brauchen wir Strom, das geht in dem Fall nur über einen Generator, den wir mieten. Wir bekommen einen 6500W Dieselgenerator – ohne Starterbatterie. Fast einen Tag kämpfen wir mit dem Gerät. Er geht nicht an, von alleine aus, der Starter blockiert. Währenddessen können wir an der Schalung nichts tun, Frust und Schulterschmerzen steigen mit jedem Startversuch. Schließlich reicht es uns nach eineinhalb Tagen und wir organisieren einen neuen. Wir bekommen einen kleinen Benzingenerator, der sich mit links starten lässt – zuverlässig. Endlich geht es weiter, nachdem viel Zeit verloren gegangen ist. Also sägen wir, bis wir selbst mit Stirnlampen nichts mehr sehen.

Die Verrohrung im Inneren der Entnahmestelle stellt uns vor weitere Herausforderungen. Um die Maße der gesamten Entnahmestelle endgültig festzulegen, brauchen wir noch einige Metallteile, die schwer aufzutreiben sind. Es ist unklar, wann wir sie kriegen – oder ob überhaupt.

Irgendwann haben wir dann alle Teile, die Bewehrung steht, die Schalung ist vollendet und wir sind platt. Wir entscheiden uns, dieses Mal nicht noch abends mit dem Betonieren anzufangen, sondern diese umfangreiche Arbeit auf den nächsten Tag zu verschieben.

Betonieren Entnahmestelle

Früh geht’s aus dem Bett. Der Wecker geht um halb sieben, um sieben stehen wir auf der Matte an der Baustelle. Letzte Vorbereitungen an der Schalung, Kies, Beton und Zement schleppen, den Betonmischer herankarren usw. Dann geht es los – aber nach den ersten zwei Betonrunden kommt alles wieder ins Stocken. Der Betonrüttler läuft bislang nicht an, auch der Betonmischer streikt nun und die Sonne lässt den bereits eingefüllten Beton gnadenlos härten. Also Notfallreparaturen vor Ort unter Hochdruck. Nach einer gefühlten Ewigkeit bringen wir die Geräte nach und nach wieder zum Laufen. Hoffentlich verbindet sich der Beton noch gut und wir kriegen eine gute Qualität und Oberfläche hin. Als es dann mal läuft, geht die Arbeit flüssig von der Hand. Beton mischen, einfüllen, verdichten. Zum Mittag haben wir unsere Schalung gefüllt. Noch die Oberfläche versiegeln, Material zurück. Dann gönnen wir uns den Luxus einer Mittagspause – eineinhalb Stunden, um die Arbeit zu vergessen.


Einladung zum Essen
Nach diesem anstrengenden und ereignisreichen Tag sind wir glücklicherweise zum Grillen eingeladen. Es gibt sehr leckere marinierte Hähnchenschenkel und frittierte Bananen mit würzigem Kohlsalat. Das kühles Bier und Reggaeklänge runden den Abend ab. Nach all der Arbeit und dem dem gewohnt einfachen Essen im Waisenhaus fühlen wir uns wie im Schlaraffenland und hauen mal so richtig rein.
Verteilerbox und Rohrdurchführung Quellfassung

Während die Entnahmestelle aushärtet, wenden wir uns der Quellfassung zu. Das ist der heikelste Moment, denn keiner weiß, wie gut wir mit dem Rohr durch den Kammerboden und die Wand kommen werden. Dazu besteht die Gefahr, das bestehende Rohr zu beschädigen und damit richtig Probleme zu schaffen.
Wir schneiden also so vorsichtig wie möglich den Betonboden der Quellfassung, geschätzt parallel zum bestehenden Rohr, mit der Flex auf. Anfangs kommen wir fast gar nicht und nur sehr mühsam voran, aber nach einer Weile haben wir die richtige Technik raus. Flex mit Steintrennscheibe für dünne Schnitte, mit dem Ventilator den Staub aus der Kammer treiben und dann mit Hammer und Meißel den Beton abtragen. Anschließend das Ganze von vorn.

Nach einem halben Tag Arbeit dann die Erleichterung: Wir sind aus der Quellfassung raus und die alte Leitung ist noch ganz. Jetzt noch das Loch aufweiten und das PE-Rohr durchführen um dieses dann außerhalb an unsere Leitung anschließen zu können. Damit man die gesamte Leitung auch reparieren und das Wasserkomitee die Mengen steuern kann, folgt ein Verteilerkasten mit Absperrhähnen, bevor die Leitung dann den Berg hinab zur Entnahmestelle und zum Waisenhaus führt.
Es ist bereits dunkel, als wir unsere Rohrdurchführung mit Beton abdichten. Im Dunkeln zu betonieren ist inzwischen ja quasi Standard. Beim Abendessen dann gemischte Gefühle: Einerseits Hochstimmung, weil zum ersten Mal fast die gesamte Leitung von oben bis unten zusammenhängt. Andererseits pure Erschöpfung, auf die dank Projektkostenabrechnung leider nicht allzu viel Rücksicht genommen werden kann.

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