In den letzten zwei Wochen hat sich einiges getan auf unserer Baustelle.
Beim ersten Anbau an der Nordseite der großen Aula haben unsere haitianischen Maurer mit den Außen- sowie Innenwänden begonnen. Das Verständnis und die praktische Umsetzung der erdbebensicheren Bauweise nach der haitianischen Norm bereitete uns zu Beginn noch Kopfzerbrechen. Mit Händen, Füßen, Skizzen und Plänen konnten wir unserern Maurerbossen unsere Vorstellung des Gebäudes jedoch vermitteln, sodass mittlerweile 9 Reihen Mauersteine und mehrere Dutzend Meter Stahl an der richtigen Stelle eingebaut sind.Bis zur Installation des Daches trennen uns nunmehr nur noch die Betonage der Eck- und Mittelstützen, der Stahlbetonrahmen für Fenster und Türen sowie des Ringankers, der als Abschluss der Wände dient. Aktuell wird fleißig an Bewehrung und Schalung gearbeitet.Der zweite Anbau, der an der Ostseite der Aula entsteht, besitzt seit kurzer Zeit ein Streifenfundament sowie eine Bodenplatte. Da uns dieser Platz als Arbeits- und Lagerfläche dient, kann aktuell noch nicht mit derm Mauerwerk begonnen werden.
Hin und wieder besucht uns Anke mit ihren Waisenkindern auf der Baustelle. Neben großen staunenden Augen bekommen wir auch tatkräftige Unterstützung der Kinder bei der Gestaltung ihrer neuen Heimat.
Die Betonierarbeiten in der großen Aula sind in der Zwischenzeit abgeschlossen worden. Nachdem die vier Wandecken sowie die acht Einzelstützen betoniert waren, konnten wir mit den Arbeiten für den Unterzug beginnen, der in 3 Metern Höhe umlaufend um die Aula als Träger für die zukünftige Dachkonstruktion dient. Nach etlichen Arbeitsstunden und einer Nachtschicht stand der Betonage am letzten Wochenende nichts mehr im Weg. Für die letzten Wochen, die wir noch vor Ort sind, haben wir uns zwei große Ziele gesetzt. Zum Einen soll der erste Anbau fertiggestellt werden, damit das Gelände zeitnah genutzt werden kann. Zum Anderen wollen wir die Dachkonstruktion der großen Aula bauen und stellen, damit auch dieser Gebäudeteil in naher Zukunft für die Vorschulkinder zur Verfügung steht.
Stück für Stück sehen wir unser Gebäude wachsen, was uns zeigt, was wir hier alles bewegen können und uns jeden Tag von neuem für die Baustelle motiviert. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf sind wir gewillt unsere hochgesteckten Ziel zu verwirklichen.
Die Anstrengungen der letzten Wochen haben viel Kraft und Nerven gekostet, uns aber als Team zusammengeschweißt.
In diesem Sinne: Bis zum Unterzug. Und noch viel weiter…