Mit großen Schritten kommt unser Projekt voran. Ebenso schnell vergeht aber auch die Zeit hier in Haiti. Nach vier Wochen Arbeit auf der Baustelle, ist Team 5 schon wieder auf dem Rückweg nach Deutschland. Uns allen kommt es so vor als seien die fünf erst letzte Woche angereist.
Zum Abschied bereitet das Waisenhaus ein Festessen. Ein Schwein wird geschlachtet und gegrillt, es wird gespielt, es wird gesungen.
Früh um viertel nach sechs macht sich die Reisegruppe auf in die Hauptstadt zum Flughafen. Vor ihnen liegen drei Stunden Fahrt auf nur teils befestigter Straße nach Les Cayes, anschließend fünf Stunden im Bus nach Port au Prince. Eine Nacht bleiben sie in der Schule bei dem Vorgänger-Projekt, um dann am nächsten Morgen vor Tagesanbruch zum Flughafen zu fahren.
Zurückbleiben wir fünf, die jetzt zwar viel mehr Platz im Caiti Blanc haben, dafür aber natürlich auch fünf Paar helfende Hände weniger auf der Baustelle. Aktuell sind wir weiter am Bauen der Dachbinder, also der Holzelemente, die die Unterkonstruktion des Daches bilden. Jeder Binder ist etwa 480 kg schwer und 13 Meter lang. Das ist nicht nur eine Herausforderung für den Zusammenbau und das Stellen, sondern auch für eine kluge Lagerung. Der stetig wachsende Stapel darf nicht im Weg sein, muss vor Regen geschützt sein und in der richtigen Reihenfolge sortiert sein für das spätere Aufstellen.
Um uns noch besser auf die bevorstehenden Dacharbeiten vorzubereiten, haben wir einen französischen Zimmermann zu Gast. Diesen haben wir zufällig vor einigen Wochen in einem Stahlladen kennengelernt und uns natürlich direkt die Telefonnummer gesichert. Er arbeitet und lebt seit Jahren in Haiti und hat viele wichtige Praxis-Tipps für uns. Vielleicht können wir ihn ja überreden uns beim Stellen der ersten Dachbinder zu unterstützen. Kaltes Bier ist schon mal gekauft.
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