In den letzten zwei Monaten haben die Handwerker in Haiti unter der Leitung von Stanley und Vanex die zwei Zisternen gebaut – nur die Decke fehlt noch und wird in den nächsten Wochen folgen. Die Zisternen sollen die Grundlage einer autarken Trinkwasserversorgung für Schule und Waisenhaus bilden, indem sie Regenwasser von den Dächern der Gebäude sammeln. Von dort soll das Wasser einen Hang hinaufgepumpt werden und eine mehrstufige Filterkaskade durchlaufen, an deren Ende es schließlich in Trinkwasserqualität entnommen werden kann.
Da die politische Lage weiterhin chaotisch ist, und wir als EWB-Team nach wie vor nicht selbst nach Beaumont reisen können, betreute das Konstruktions- und Wasser-Team den Bau von Karlsruhe aus. Die Baupläne wurden so aufbereitet, dass Stanley und Vanex genau wussten, was zu tun ist, obwohl sie bisher nie eine Zisterne in Eigenregie gebaut hatten. Eine Herausforderung war dabei auch die Gestaltung der Abbildungen und Zeichnungen: Weil es in Beaumont keinen großformatigen Drucker gibt, muss der gesamte Plan auf einem kleinen Handydisplay lesbar sein. Außerdem mussten die ursprünglichen Pläne wegen Lieferengpässen und steigenden Materialkosten angepasst werden.
Der Holzbedarf konnte gesenkt werden, indem wir für die äußere Schalung auf Naturstein aus der direkten Umgebung zurückgriffen. Für die innere Schalung ist Holz aber kaum zu ersetzen, da dort im Gegensatz zur Außenseite die Schalung auch wieder abgebaut werden muss.
Bei der Betonage haben die Handwerker eine Schalungsbahn verwendet, die dem Beton Flüssigkeit entzieht. Dadurch wird die Betonoberfläche glatter und das Holz der inneren Schalung bleibt besser erhalten, sodass es mehrmals verwendet werden kann. Dann folgten eine Betonage nach der anderen. Jede Zisterne wurde in drei Abschnitten betoniert, und die so entstehenden Fugen mit einem Fugenblech abgedichtet.
Die Betonage lief problemlos ab, und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Sowohl die deutsche als auch die haitianische Seite des Projekts hat mit dem Zisternenbau neue Herausforderungen gemeistert, und wir sind zuversichtlich, dass auch die weiteren Schritte des Trinkwasser-Konzepts schon bald umgesetzt werden können.
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Hallo,
ich freu mich, dass es weitergeht und ihr nicht aufgebt!
Danke!
Gruß
Manfred Sickmann, Lahr
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Gratulation sowohl an Euch in Karlsruhe als auch an Stanley und Vanex. Ihr leistet Großes unter extrem schwierigen Bedingungen.