Projekthintergrund
Beaumont ist eine Kleinstadt im bergigen Süden des Landes. Durch die schlechten Straßenverhältnisse dauert die Reise von Port-au-Prince aus einen gesamten Tag.
Nachdem wir unser Trinkwasserprojekt im Sommer 2014 an der MEVA-Schule abgeschlossen hatten, lud uns Dr. Anke Brügmann, die Vorsitzende von “Pwojè men kontre” ein, ein paar Tage im Waisenhaus in Beaumont zu verbringen, um uns ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Die Aufopferung und Hingabe Anke Brügmanns für „ihre“ Waisenkinder hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck und überzeugten uns, dass schnelle sowie zuverlässige Hilfe dringend nötig ist.
Wir verließen Beaumont damals mit der Gewissheit, dass wir mit dem Verein ‚Pwojè men kontre’ einen guten Partner gefunden haben und unser Know-How in einem neuen Projekt sinnvoll und effizient einbringen können.
Unser aktuelles Projekt unterteilt sich in ein kurzfristiges und ein langfristiges Vorhaben.
Das kurzfristige Ziel war es, die Quellfassung und die Zuleitungen für den Stadtteil und das Waisenhaus zu optimieren und neu zu verlegen, um eine ausreichende Wasserversorgung zu garantieren. Dies konnten wir im April 2015 umsetzen.
Der langfristige und aufwendigere Teil des Projekts besteht in dem Umzug der von Pwojè men kontre betriebenen Schule mitsamt Waisenhaus auf ein neues Grundstück. Auf dem bisherigen Gelände herrschte starker Platzmangel und die direkt vorne vorbeilaufende Nationalstraße stört und gefährdet den Alltag der Kinder immens. Wir möchten den Kindern eine schöne, ruhige und sichere Umgebung schaffen, in der sie aufwachsen und zur Schule gehen können. In den zukünftig zurückgelassenen Gebäuden möchte Pwojè men kontre Ausbildungsstätten für Jugendliche einrichten. Den Bau des neuen Schul- und Waisenhausgeländes planen wir seit Dezember 2014 und setzen es seit August 2015 in mehreren Bauabschnitten vor Ort um.
Im Oktober 2016 erwischte das Zentrum des Hurrikans “Matthew” unseren Projektstandort Beaumont. Vor Ort erlebten 11 unserer Teammitglieder hautnah mit, wie die komplette Landschaft verwüstet und der größte Teil des Dorfes zerstört wurde. Die bisherigen Gebäude des Waisenhauses und der Schule sind stark beschädigt, teils gar nicht mehr benutzbar. Somit ist der geplante schrittweise Übergang vom altem zum neuen Gelände in der Form nicht mehr realisierbar. Unser Ziel ist es nun, den Neubau beschleunigt voranzutreiben, um wieder Wohn- und Lernraum herzustellen. Einen Überblick über die Geschehnisse erhalten Sie hier.