Technische Details
Überblick über die technischen Komponenten des Systems
Tiroler Wehr
Durch das sog. Tiroler Wehr gelangt das Wasser von der Quelle in die Rohrleitung. Zentraler Bestandteil des Tiroler Wehrs ist ein Gitter, durch das das Wasser ins System fließt, während Steine, Stöcke und sonstige grobe Verunreinigungen zurückgehalten werden.
Sedimentationstank
Der Sedimentationstank besteht aus zwei Kammern. In der zweiten Kammer steht das Wasser nahezu, sodass feine Verunreinigungen wie Sandkörner und andere Partikel sedimentieren, sich also am Boden absetzen. Aufgabe der ersten Kammer ist es, die Strömung zu beruhigen und gleichmäßig zu verteilen, sodass Partikel in der zweiten Kammer zuverlässig abgeschieden werden können.
Leitung
Über die Leitung wird das Wasser von der Quelle ins Dorf geführt. Dabei müssen rund vier Kilometer Strecke und ca. 200 m Höhendifferenz überwunden werden.
Die Leitung selbst wird von den Bewohnern Dhuskuns unter Führung des Ward Presidents (vergleichbar mit Bürgermeister in Deutschland) gebaut. EWB hat die Leitung dimensioniert und wird den Funktionalitätstest durchführen.
Druckminderer
Durch den großen Höhenunterschied zwischen Quelle und Dorf (ca. 400m) wäre die Leitung ohne Druckminderer durch den hydrostatischen Druck einer enormen Belastung ausgesetzt.
Als Druckminderer verwenden wir kleine Tanks, in die das Wasser unter hohem Druck einströmt. Da die Tanks nach oben hin offen sind, stelt sich in den Druckminderern stets Umgebungsdruck ein. Ein Schwimmerventil kann die Leitung verschließen und regelt so automatisch den Füllstand des Druckminderers, sodass dieser konstant bleibt.
Sammeltank
Unser Ziel ist es, 30 cbm Wasser zwischenzuspeichern. Hierfür dienen drei Sammeltanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils rund 10 cbm, welche Lastspitzen im Wasserbedarf puffern sollen. Diese sind aus Stahlbeton gefertigt und befinden sich oberhalb der zu versorgenden Häuser, sodass keine Pumpen für den Wassertransport notwendig sind.
Nachrüstungsmöglichkeiten
Während der Planung wurden im technischen Konzept Möglichkeiten zur nachträglichen Verbesserung und Erweiterung vorgesehen. Zur Verbesserung der Wasserqualität kann zwischen Sammeltank und Entnahmestelle eine Wasseraufbereitungsanlage geschaltet werden. Darüber hinaus ist es möglich, an das Sedimentationsbecken weitere Entnahmebauwerke anderer Bachläufe anzuschließen. Auch die Entnahmestellen selbst können je nach Bedarf durch die Dorfbewohner eigenständig angepasst oder verlegt oder werden.