Dhuskun Eine Regenrinne für das Dach der Welt
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Status

Abgeschlossen

Begonnen

Februar 2019

Beendet

März 2024

Mitgliederzahl

20

Land

Nepal

Ort

Dhuskun

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Status

Abgeschlossen

Begonnen

Februar 2019

Beendet

März 2024

Mitgliederzahl

20

Land

Nepal

Ort

Dhuskun

Umsetzung

Umsetzung

Projektabschnitte und Zeitplanung

Das Projekt umfasst die Wasserversorgung des Dorfes Dhuskun. Dazu wird eine Leitung von einer Quelle ins Dorf gelegt. Im Dorf soll das Wasser gespeichert, nötigenfalls gereinigt und über ein Rohrsystem im Dorf verteilt werden.

Dies soll wie folgt in mehrere Projektabschnitte unterteilt umgesetzt werden.

Im Zentrum eines Projektabschnitts steht jeweils eine Reise nach Dhuskun. In der Regel sind wir zweimal pro Jahr vor Ort, jeweils im Frühling und Herbst eines Jahres. Zwischen den Reisen werden von Deutschland aus Berechnungen und Überlegungen durchgeführt und die jeweils nächste Reise vorbereitet. Wir stehen stets in regelmäßigem Austausch mit unseren Projektpartnern. Durch die Reisebeschränkungen in Folge der Corona-Pandemie mussten wir dieses Kozept ab Anfang 2020 anpassen (siehe unten).

Folgende Abschnitte des Projekts konnten bereits realisiert werden:

1. Erkundungsphase

Nach Abschluss der beiden vorherigen Projekte in Brabal und Langtang, bei denen ein Wasserversorgungssystem bzw. ein Müllverbrennungsofen umgesetzt wurden, begann im Sommer 2017 die Suche nach einem neuen Projekt. Dabei wurden zunächst verschiedene potentielle Projekte identifiziert. Nach einer Vorauswahl reiste im Frühjahr 2018 ein Team aus vier Mitgliedern von EWB nach Nepal, um fünf Projekte zu besuchen. Der Fokus dieser Erkundungsphase lag darauf, vor Ort Informationen zu den Projekten und Randbedingungen zu sammeln, aber auch einen persönlichen Eindruck der jeweiligen Situation zu gewinnen. Im Anschluss erfolgte in Karlsruhe die Auswertung der gesammelten Daten und die Vorbereitung für die Wahl des zukünftigen Projektes. Hierbei spielten insbesondere Aspekte wie der Nutzen des Projektes, das Vorhandensein eines zuverlässigen Projektpartners und die technische Machbarkeit eine entscheidende Rolle. Auf Grundlage der tiefgehenden Überlegungen erfolgte im Juni 2018 die projektgruppeninterne Entscheidung für das Wasserversorgungssystem in Dhuskun. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Erarbeitung erster Konzepte anhand der bereits feststehenden Zielsetzung und Ideen. Anhand dieser Konkretisierung der Umsetzung wurde das Projekt im Februar 2019 schließlich durch den Vorstand von EWB genehmigt.

2. Erkundungsphase

Mit den ersten Konzepten und Entwürfen ging es im Herbst 2018 für vier Teammitglieder von EWB nach Dhuskun. Dort bestand das Ziel darin, genauere Informationen bezüglich dieser Entwürfe zu sammeln, sodass die Erarbeitung einer ausführungsfähigen technischen Planung beginnen konnte. Insbesondere galt es dabei den Wasserbedarf des Dorfes zu ermitteln, um die genaue Dimensionierung des Wasserversorgungssystems angehen zu können. Außerdem erfolgte eine Vermessung des Geländes sowie der geographischen Ausbreitung des Dorfes. Zusätzlich wurden verschiedene technische Messgrößen aufgenommen, wie z.B. der Durchfluss der Quellen.

1. Umsetzungsphase

Zu Beginn der ersten Umsetzungsphase im Frühjahr 2019 stellte EWB den Bewohnern Dhuskuns die Planung des Projektes vor. Darüber hinaus wurde in den Gesprächen mit den Dorfbewohnern auch auf den zeitlichen Ablauf und die Projektzusammenarbeit eingegangen. Neben der Möglichkeit auf Fragen und Unklarheiten einzugehen, war dies der optimale Rahmen für das gegenseitige Kennenlernen der verschiedenen Projektpartner. Direkt im Anschluss begannen die Arbeiten am Entnahmebauwerk und dem Sedimentationsbecken. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern wurden diese beiden Komponenten unter Koordination von EWB erfolgreich gebaut. Parallel dazu erfolgte der Pipelinebau vom Sedimentationsbecken in Richtung Dhuskun, welcher bis Juni 2019 andauerte. Dies geschah unter der Leitung des Ward Presidents, dessen Rolle mit der eines Bürgermeisters verglichen werden kann.

2. Umsetzungsphase

Im Oktober 2019 begannen die Arbeiten der zweiten Umsetzungsphase. Diese umfassten hauptsächlich die Installation der Druckminderer. Aufgrund der teilweise schwer zugänglichen Lage im steilen Gelände sowie der Bauweise aus Stahlbeton, handelte es sich dabei um eine herausfordernde Bauaufgabe. Parallel dazu wurde die Pipeline komplettiert. Es wurden Entlüftungsventile eingefügt, die eventuell entstehende Luftblasen entweichen lassen können und die bereits verlegte Leitung auf fehlerhafte Stellen überprüft. Dabei erhielt unser Team erneut tatkräftige Unterstützung der Dorfbewohner, die so mit dem Projekt vertraut gemacht werden konnten.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Land und unser Projekt

Eine normalerweise sehr belebte Straße in Kathmandus Touristenviertel Thamel

Auch Nepal und unser Projekt in Dhuskun blieben von der Corona Pandemie leider nicht unberührt.
Im Januar trat bereits der erste COVID-19 Fall in Nepal auf, die Infektionszahlen stiegen langsam an und am 24. März wurde eine landesweite Ausgangssperre ausgerufen, die erst am 21. Juli endete. Eine großer Teil der Bevölkerung hatte so große Probleme, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wirtschaftlich wird die Pandemie Nepal wohl hart treffen, da der Tourismussektor stark unter den Reisebeschränkungen und Grenzschließungen leidet. Zudem fehlen viele Importprodukte, vor allem aus China. Touristen dürfen bis auf Weiteres grundsätzlich nicht einreisen, Ausnahmen gibt es nur in wenigen Fällen und unter Einhaltung einer 14-tägigen Quarantäne nach Einreise.

Durch den Lockdown war unsere geplante Bauphase im Frühjahr 2020 leider nicht realisierbar und es ist aktuell noch nicht abzusehen, wann wir wieder selbst nach Dhuskun reisen können. Unser Ziel ist es, das System schnellstmöglich zum Laufen zu bringen und so Dhuskun den Zugang zu Wasser zu ermöglichen, auch wenn wir dafür vorerst nicht alle Phasen unseres Plans wie ursprünglich geplant durchführen können.
Durch die Hilfe der Arbeiter vor Ort steht das Projekt zum Glück nicht still. Beispielsweise wurde die Vermessung des Verteilungssystems komplett von einem über unseren Projektpartner Namlo angestellten nepalesischen Ingenieur durchgeführt. Und auch Teile des Baus werden ohne unsere Anwesenheit weitergeführt.
Trotzdem hoffen wir, dass eine Einreise für uns bald wieder möglich ist und wir gemeinsam weiterarbeiten können.

3.Umsetzungsphase

Beginn 2020 begann ungewollt die 3. Umsetzungsphase. Trotz Corona-Pandemie lief das Projekt weiter. Aufgrund der Reisebeschränkungen wechselten wir zu einer technischen Umsetzung durch Facharbeiter vor Ort. Dabei war die enge und kontinuierliche Kommunikation mit dem lokalen Projektingenieur ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts. Auch Lieferschwierigkeit erschwerten das Fortschreiten des Projekts in dieser Zeit. Bis zum Abschluss der Bauphase wurde das Projekt aus Deutschland vorangetrieben. In dieser Phase wurde signifante Fortschritte gemacht, sodass im Februar 2023 die Baumaßnahmen abgeschlossen wurden. Eine finale Reise, um das Projekt offiziell abzuschiließen, ist für Q3 2023 geplant.

Projektpartner

Am Wasserversorgungsprojekt für Dhuskun arbeiten wir gemeinsam mit der Partnerorgansiation Dedicated Society for Broad Development (DSCBD), bis 2021 war außerdem deren „Mutterorganisation“ Namlo International Teil des Projekts. Jeder der Partner hat sich dabei auf einen bestimmten Teil der Arbeit fokussiert. Hierbei übernimmt EWB hauptsächlich die technische Planung und Umsetzung vor Ort. Unsere Projektpartner hingegen stehen uns mit jahrelanger Erfahrung in Nepal zur Seite und übernehmen koordinatorische Aufgaben, sowie den ständigen Kontakt zu den Dorfbewohnern.

Unsere Projektpartner haben bereits ähnliche Projekte erfolgreich umgesetzt und sind bereits seit mehreren Jahren in Dhuskun aktiv, sodass die Dorfgemeinschaft bereits eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufgebaut hat.

Namlo International

In den ersten Abschnitten des Projekts wurden wir von Namlo International unterstützt. Die Organisation hat sich 2021 aufgelöst, weil die Vorsitzende in den Ruhestand getreten ist.

Namlo International war eine gemeinnützige US-amerikanische Organisation, die sich der Förderung nepalesischer Dörfer verschrieben hat. Namlo unterstützte die Einheimischen in ihrer Entwicklung, indem sie gemeinsam Lösungen für Bildung, Versorgung und wirtschaftliche Entwicklung erarbeiteten.

Wir freuen uns, mit Namlo International einen starken Partner gefunden zu haben, der uns sowohl in der Projektkoordination und der Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern unterstützte, als auch in allen sonstigen Belangen zur Seite stand.

Nach enger Zusammenarbeit wird Dezember 2019 die Stelle Namlo International in Nepal geschlossen, da die Leitung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Das Projekt wurde gemeinsam mit DSCBD und dem Water User Committee (WUC) Dhushkun fortgeführt.

Dedicated Society for Broad Development (DSCBD)

DSCBD war die nepalesische Tochterorganisation von Namlo International und ist nach der Auflösung von Namlo nun eigenständig. Durch ihren Sitz in Kathmandu und stetige Besuche in Dhuskun können wir einen ganzjährigen Kontakt zu Dhuskuns Einwohnern gewährleisten. Mit Dipendra Joshi und Mahadev Bhatt haben wir zwei Projektkoordinatoren an unserer Seite, während Sumit Chapgain die technische Koordination übernimmt.

Dipendra (DSCBD) und Max (EWB)