Die Demokratische Republik Kongo liegt in Zentralafrika und ist mit einer Fläche, die mehr als 6 Mal so groß ist wie Deutschland, der flächenmäßig zweitgrößte Staat Afrikas. Mit einer Bevölkerung von 79,4 Millionen Menschen (Stand 2015) stellt sie bevölkerungsmäßig den viert-größten Staat in Afrika dar.
Aufgrund der langjährigen Kolonialherrschaft unter belgischer Flagge ist die Amtssprache Französisch, wobei Kikongo, Lingála, Kiswahili und Tschiluba weitere Nationalsprachen sind. Die kongolesische Bevölkerung besteht aus über 200 Ethnien und setzt sich aus Glaubensgruppen des Christentums (katholisch, evangelisch, kimbanguistisch, sonstige), traditioneller Religionen und des Islams zusammen.
Obwohl D.R. Kongo eins der rohstoffreichsten Länder Afrikas mit Naturvorkommen an Diamanten, Gold, Kupfer usw. ist, zählt es gemessen am durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung und Bildungsgrad zu den 10 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.
D.R. Kongo ist in 26 Provinzen unterteilt, wobei der Osten des Landes wirtschaftlich und infrastrukturell schlechter entwickelt ist. In den Kivu-Provinzen (Nord- und Südkivu) kommt es dort zu regelmäßigen politischen Instabilitäten. Unser Projekt wird in der Provinz Süd-Kivu realisiert, welche an die Nachbarstaaten Burundi, Ruanda und Tansania angrenzt. Die Provinzhauptstadt Bukavu liegt etwa 1500 km östlich von der Landeshauptstadt Kinshasa.
Unser genauer Projektstandort liegt im Norden der Insel Idjwi. Idjwi (bis zum 1. Weltkrieg eine alte deutsche Kolonie) ist eine Insel im Kivu See, einem der großen Seen des Ostafrikanischen Grabens. Mit einer Fläche von 310 km² bildet die Insel Idjwi einen Block in der Mitte des Kivu Sees, der im äußersten Osten der Demokratischen Republik Kongo liegt. Die Stadt Goma liegt nördlich, die Stadt Bukavu südlich und die Republik Ruanda östlich der Insel, die sich auf einer Höhe von 1414m bis 1800m befindet. Aktuellen Erhebungen zufolge beläuft sich ihre Bevölkerung auf mehr als 290.000 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 900 Einwohnern pro km² entspricht. Ursprünglich waren die Ureinwohner von Idjwi die Pygmäen, ein nomadisches Jägervolk, dass in den Wäldern der Insel zu Hause war. Heutzutage sind sie überwiegend vertrieben und es leben nur noch 1000-2000 Pygmäen auf Idjwi. Die meisten Einwohner Idjwis gehören zum Volk der Bahavu. 95% der Wirtschaft besteht aus Landwirtschaft, deren Erträge in den umliegenden Städten, Bukavu, Goma und Gisenyi verkauft werden. Angebaut werden dabei Bananen, Avocado, Mango, Kaffee, Maniok und viele weitere Gemüse und Früchtearten.
Durch seine exponierte Lage als Insel blieb Idjwi überwiegend von Konflikten und Spannungen verschont und gilt als ein Ort der Sicherheit. Jedoch haben dadurch viele Menschen auf Idjwi Zuflucht gesucht, sodass die Ressourcen der Natur langsam aufgebraucht werden. Der ursprüngliche Wald ist weitestgehend abgeholzt, weil das Holz zum Heizen und Kochen benötigt wird. Das führt zu mehr Erd-Erosionen, die ein Teil der Ernte der Bevölkerung zerstören.
Der globale Klimawandel äußert sich auf Idjwi unter anderem durch eine Verschiebung der Regenzeiten. Sie setzen seit ca. 5-10 Jahren nicht mehr nur unzuverlässig ein, sondern auch viel stärker, was Erosionen und Ernteausfall verstärkt. Ebenso verbreiten sich durch die Klimaveränderung neue Insekten und damit auch neue Schädlinge auf der Insel, die den Landwirten Probleme bereiten.
Fortbewegungsmittel auf Idjwi sind überwiegend Motorrad-Taxis von denen es geschätzt 2000 auf der Insel gibt und die Fähre, die mehrere Anlegestellen auf der Insel anfährt. Wegen den schwierigen Straßenverhältnissen fahren zurzeit nur knapp ca. 25 Autos und 2 Transportlaster auf Idjwis Straßen.