Generación gemeinsam Heimat bauen
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Status

Laufend

Begonnen

Februar 2024

Mitgliederzahl

20

Land

Peru

Ort

Pucusana

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Status

Laufend

Begonnen

Februar 2024

Mitgliederzahl

20

Land

Peru

Ort

Pucusana

Blog

Eine Zeit des Zuhörens und Kennenlernen 

 

Nach mehreren Monaten von Recherchen, Kontaktaufnahmen und vielen E-Mails und Online-Gesprächen war es endlich soweit. Unser EWB-Team Südamerika konnte sich auf vier mögliche Projektpartner in Peru und Bolivien einigen. Also auf geht´s an die Reiseplanung, um sie so schnell wie möglich persönlich vor Ort kennenzulernen. Und sie auch uns. Unser Team besteht aktuell aus 18 aktiven Mitgliedern, mit denen ein neues Projekt gefunden und umgesetzt werden soll. 

 

Am 25.09.2023 konnten wir zu viert unsere Erkundungsreise antreten. Die erste Station war San Bartoló, eine kleine Stadt 2h südlich von Lima, Peru. Der örtliche Projektpartner, Generación, arbeitet dort seit 35 Jahren mit Jugendlichen und Kinder, welche auf der Straße leben und arbeiten zusammen. Sie bekommen bei ihm ein Zuhause, familiäres Zusammenleben und Hilfe beim neuen Schulstart und anderen Formalien. Wir wurden herzlichst von den Kindern begrüßt und durften einige kleine Vorführungen von Kunststücken und Liedern bewundern, sowie leckeres Essen zur Begrüßung genießen.  

 

 

Die folgenden Tage durften wir viel mit Lucy, der mittlerweile 75-jährigen Gründerin von Generacion und Luis Alonso und Flavia, den beiden Psychologen, das Projekt erkunden und Geschichten aus all ihren Erlebnissen lauschen. Wir lernten, wie sehr den Jugendlichen die Liebe und das Umfeld von Generacion gut tut, um sich zu entwickeln. Auch ehemalige Bewohner der beiden Heime konnten wir kennenlernen, welche mittlerweile Erwachsen und berufstätig sind.
Besonders interessant für uns war der Bedarf neuer Schlafräume und Sanitäranlagen für die Jugendlichen, da das aktuelle Gebäude dafür ungeeignet ist und eine neue Lösung geschaffen werden muss. In Gesprächen mit den Jugendlichen, welche oftmals von Lachen und Kichern unterbrochen wurden, konnten wir spüren, dass sie sich über eine bessere Unterkunft, so wie es andere Jugendliche in Peru auch haben, freuen würden. Beim Bau sollten sie sich dann auch beteiligen, um Erfahrung zu sammeln und sich auszuprobieren, so Gründerin Lucy. 

So ging die erste Woche schnell vorbei, die tausenden Eindrücke prasselten nur so auf uns ein und beim abendlichen Protokollieren der Gesrpäche vielen gelegentlich auch schon ein paar Augen zu. 

 

So galt es Abschied zu nehmen und in den norden Perus zu reisen, wo bereits das nächste Projekt auf unsern Besuch wartete….oder auch nicht ganz, unser Kommen wurde erst ein Tag später erwartet, eine kleine Misskommunikation. Spontanität war beim Projektpartner jedoch kein Problem und wir konnten mit einer Kennenlernrunde Maria und ihre Tochter Marita kennenlernen. Sie betreiben eine inklusive Schule in Mancora, an der Küste Perus. Wir durften zwei Tage beim Unterricht und der Betreuung mithelfen und die Kinder ganz persönlich bei ihrem Schulalltag begleiten. Die Schule „Divino Niño Jesus” arbeitet mit Freiwilligen der Vermittlungs-Organisation „WorkAway“ zusammen. Da diese mehrere Wochen für ihren Arbeitseinsatz dort leben müssen, erhofft sich Marita mit unserer Zusammenarbeit ein neues Haus zu bauen, in dem die Freiwilligen komfortabler und mit mehr Privatsphäre wohnen können, wie bisher. Neben dem Projekt konnten wir auch Mancora etwas kennenlernen, zum Beispiel das Fortbewegungsmittel TucTuc, mit denen man sich für wenige Soles befördern lassen kann.

 

 

Puh, auch die zweite Woche kostete uns sehr viel Kraft, weshalb wir einen freien Tag in Mancora Pause machen durften. Neben Erholung konnten wir Wale an der Küste beobachten und das Nationalgericht „Ceviche“, fangfrischer roher Fisch, probieren. Wieder zurück zum Flughafen ging es zur zweiten Hälfte unserer Reise, nach Bolivien. Hier wurden wir von der dritten Partnerorganisation „AMe Bolivia“ empfangen. Sie arbeiten hauptsächlich mit Menschen mit Behinderung, welche von Familie und Freunden ausgestoßen wurden und auf Hilfe angewiesen sind. Für uns war der Aufenthalt in Lajas, abseits jeglicher Städte und Menschenmassen ein ganz besonderes Erlebnis. Zusammen mit Ediwin, fünf anderen Betreuern und 40 körperlich und/oder geistlich Behinderten Menschen durften wir dort spannende, berührende und erinnernswerte Erlebnisse machen. Wir bewunderten, wie hart die Betreuer dort arbeiteten, um den Patienten das nötigste bieten zu können. Das Klima ist hier deutlich feuchter wie bei unseren vorherigen Aufenthalten in Peru. Dies erschwert es für AMe Bolivia, die viele Wäsche in der Regenzeit zu trocknen und überdachte Trockungsflächen sind nötig. Außerdem wollen sie einen gemeinsamen Essenssaal baun, da die Patienten zurzeit draußen geschlechtergetrennt essen. Highlight des Besuchs war unser kleiner Notfall Arbeitseinsatz, bei dem wir gemeinsam mit Edwin die beschädigte Wasserleitung reparierten, welche die Einrichtung mit Wasser versorgt. Bei diesem Projekt verstanden wir uns sehr gut mit dem Projektpartner und die Sprachbarriere zwischen Spanisch und Deutsch konnte gut überwunden werden. 

 

Als letztes Projekt besuchten wir die 40km südlich von Santa Cruz lebende Familie Löwen. Sie ist vor 9 Jahren aus Deutschland ausgewandert und baut seid etwa 3 Jahren eine Klinik auf, um der schlechten medizinischen Versorgung im Vorstadtgebiet entgegenzuwirken. Hier durften wir ein Stück deutsche Kultur in Bolivien erleben, selbstgebackenes Brot und auch deutsche Sprache. Als einziges der vier Projekte befindet sich auch der Projektpartner zurzeit noch in der Gründungsphase. Nichtsdestotrotz gab es bereits viel zu sehen, wir besuchten örtliche Apotheken und medizinische Einrichtungen, um uns ein Bild von der Lage zu machen. Durch die Nähe zu Santa Cruz stellten wir eine sehr gute Verfügbarkeit von Baumaterialien feststellen. 

Abschließend konnten wir nocheinmal drei Tage Urlaub machen, bevor es zurück nach Deutschland ging. Pünktlich zum Semesterstart waren wir am 24.10 wieder in Karlsruhe. 

Nun gilt es auf dem Hüttenwochenende gemeinsam als Team eine Entscheidung für einen der vier Projektpartner zu treffen. Wir sind gespannt wie es weiter geht und hoffen, dass wir gemeinsam als Team und unseren Unterstützern einen guten Weg einschlagen.