Nach der technischen Erkundungsreise, die im April diesen Jahres erfolgte, steht nun für uns die erste Phase der Umsetzung unseres Projektes im Kinder- und Schuldorf in Kinyo an.
In den kommenden Wochen werden wir eine Grube für die Sanitäranlage des Mädchenkomplexes ausheben und einen Tank installieren. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit unserer Reisegruppe (bestehend aus Hannah, Solveig, Theresa und Niklas), lokalen Arbeitern und dem ugandischen Bauingenieur Moses, der uns tatkräftig unterstützt.
Am Freitag den 3. November ging es für uns in Stuttgart los. Nach einem reibungslosen Flug landeten wir dann am Samstag in Entebbe. Leider erreichte neben uns vieren nur ein Gepäckstück von acht das Ziel. Das hinderte uns jedoch nicht daran, unsere Reise fortzusetzen. Vom Hostelfahrer abgeholt und nach Kampala gefahren, tauchten wir sofort in das bunte Treiben der Millionenstadt ein. Linksverkehr, chaotische Straßen – ein erster Eindruck.
Unser Hostel, das Bushpig, war schnell erreicht. Nach dem Check-in erwartete uns ein leckeres Frühstück: Rührei, Toast, Avocado und frisches Obst.
Sula, ein befreundeter Tour-Guide, der unsere Reisegruppen schon seit vielen Generationen herumführt, holte uns ab. Auf der Tour erlebten wir “the full Kampala experience” (Zitat Sula): Märtyrer Garten, Makerere Universität, Gaddafi Moschee, alter Taxipark und das Independence Monument. Matatu und Boda Boda fahren, durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Beim Märtyrer Garten, der ein Stück außerhalb liegt, waren besonders der Park und die Kirche sehenswert. Anschließend ging es weiter zur ältesten und renommiertesten Universität Ostafrikas, der Makerere und dann zu Fuß zur Moschee. Dabei lernten wir auch Ismael, einen Freund von Sula, kennen. Die beiden zeigten uns bei einem Zwischenstopp auf dem Weg das typisch ugandische Gericht “Rolex”. Hierbei handelt es sich nicht um irgendetwas Uhr-ähnliches, sondern um rolled eggs (gerollter Pfannkuchen mit Omelett), welche wirklich lecker waren.
Die Moschee beeindruckte mit interessanten Fakten und einem tollen Blick vom Minarett auf die Stadt und die sieben Hügel von Kampala. Dann stürzten wir uns ins Straßengewirr – voll, laut und bunt, eine Erfahrung, die uns nachhaltig beeindruckte.
Inmitten des Gewusels im Old Taxi Park wurden wir schnell von der pulsierenden Energie Kampalas umgeben. Dieser ist ein großer Platz, auf dem unzählige Matatus stehen und auf Mitfahrer:innen warten. Sobald der Kleinbus voll ist, wird ein Weg durch die Menge gesucht und die jeweilige Zielrichtung angefahren. In direkter Nähe zum Platz befinden sich rechts und links vom Straßenrand kleine Läden und Straßenverkäufer:innen, soweit das Auge reicht.
Im Hostel angekommen, folgte eine eine schnelle Dusche ohne Duschgel (durch das verlorene Gepäck), Pizza, Krest (eine Zitrone-Ginger ähnliche Limonade) und Kartenspiele. Müde und voller neuer Eindrücke fielen wir ins Bett.
Am nächsten Morgen genossen wir das Frühstück im Hostel und warteten auf Harriet (die Managerin des Kinder- und Schuldorfs in Kinyo) und den Fahrer.
Nach einer mehr oder weniger kleinen Wartezeit aufgrund unserer “deutschen Pünktlichkeit” ging es zum Flughafen, um unser restliches Gepäck abzuholen. Hurra – drei weitere Gepäcksstücke waren angekommen. Leider war von den restlichen vier trotzdem nichts zu sehen. Nichtdestotrotz machten wir uns auf den Weg nach Kinyo.
Nach einem kurzen Halt in der letzten größeren Stadt Mukono, begann der Spaß! Bei der anschließenden wackeligen Fahrt über matschige Feldwege, unzählige Schlaglöcher und sandige Straßen steckten wir plötzlich im Schlamm fest. „Welcome to Africa“, kommentierte Harriet dies lediglich. Mit vereinten Kräften schafften wir das Auto zu befreien – eine perfekte Übung für unsere Teamfähigkeit.
Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir Bubwa, dem Ort an dem das Kinder- und Schuldorf Kinyo liegt. Die Kinder und Mitarbeitenden empfingen uns sehr herzlich. Danach unterhielten wir uns noch kurz mit Moses, dem Bauingenieur, bevor er nach Fortporto aufbrach.
Abends wurden wir mit einem richtigen Menü aus Süßkartoffeln (die hier übrigens ganz anders schmecken), Fisch und Hähnchen bekocht. Müde von der langen Autofahrt, fielen wir schließlich ins Bett, gespannt auf die bevorstehenden Erlebnisse in Kinyo.
Permalink
Echt klasse!
Permalink
Juhu, endlich gibt es wieder eine Uganda-Baureise!
Danke für das Update und viel Erfolg.