Kaum zu glauben, aber die Hälfte der Zeit der ersten Reisegruppe in Kinyo ist schon vorbei! Gegen Ende dieser Woche ist sogar die zweite Reisegruppe in Kinyo angekommen. Aber bis dahin haben wir fleißig gemauert, Stützen gegossen, verputzt, Türen für die Gebäude bestellt und unsere Lager einmal ordentlich aufgeräumt. Denn nach dem Gießen der Bodenplatte wurden die Wände des Tanks für das Lehrergebäude mit den schweren Betonsteinen hochgezogen. Danach haben wir die Bewehrung für die Stützen geschalt und betoniert. Nach dem Verputzen der Tankinnenwände mussten die letzten Maurer mit akrobatischen Fähigkeiten aus dem Tank herausklettern.
Am nächsten Tag gingen einige von uns in den landeseigenen Wald von L’ESPERANCE um Baumstämme zu fällen, die als Stützen für die Deckenplatte des Tanks benötigt wurden. Mit den gefällten Baumstämmen und weiteren Brettern für die Deckenplatte selbst haben wir die Platte verschalt, so dass wir am Karfreitag gleich die Stahlstäbe einlegen und verrödeln konnten. Da die Deckenplatte des Tanks gleichzeitig auch der Boden ist, wurden vor dem Osterwochenende noch die Schalungen für das Einstiegsloch und die Toilettenlöcher eingebaut.
Am gleichen Tag traf dann auch die lang ersehnte Reisegruppe 2 ein!
Gemeinsam fuhren wir, da wir wegen Ostern zwei Tage frei hatten, über das Wochenende nach Jinja. Jinja ist eine Stadt östlich von Kampala. Sie ist bekannt für ihre kulturelle Vielfalt, die sich im Essen, der Musik und den vielen verschiedenen Traditionen widerspiegelt. Außerdem liegt sie an der Quelle des Nils, die Zuckerrohrverarbeitung findet in dieser Region statt und auch das ugandische “Nile Bier” hat hier seinen Ursprung.
Gespannt auf die nächsten Tage machten wir uns am Freitagabend zunächst mit einem Boda und dann mit einem Matatu auf den Weg nach Jinja. In der Abenddämmerung konnten wir noch einen Blick auf den breiten Nil erhaschen, bevor wir wohlbehalten in unserem Hotel ankamen. Am nächsten Morgen frühstückten wir zur Abwechslung der letzten Tage Rührei oder Pancakes und machten uns zu Fuß auf den Weg zur „Quelle des Nils“.
Entlang des breiten Flusses oder über den von Google ausgeschilderten Fußweg über eine stillgelegte Eisenbahnstrecke gelangten wir zu der Stelle, von der man mit dem Boot zur Nilquelle gelangt. Gegen eine starke Strömung fuhren wir mit dem Boot bis kurz vor die Nilquelle. Da der Nil unterhalb und am Rande des Viktoriasees entspringt, fließen an einer bestimmten Stelle ein Teil des Seewassers und die Massen der unterirdischen Quelle zusammen. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie das Wasser vor diesem Punkt fast still steht, danach aber ein reißender Strom entsteht. Nach diesem Erlebnis ging es zurück an Land und in die Stadt. Wir beobachteten das bunte Treiben, aßen lecker zu Mittag, kauften die ersten Souvenirs für zu Hause und entspannten am Ende des Tages im Hotelpool bei einem kalten „Nile“ oder unserer Lieblingslimonade „Stony“ (eine Ingwerlimonade). Abends gingen wir noch in eine nahegelegene Bar und genossen den typischen Rhythmus der ugandischen Musik und den Anblick der sich auf dem Nil spiegelnden Lichter.
Am nächsten Tag machten wir uns schon wieder auf den Heimweg um den Ostersonntag in Kinyo zu verbringen. Als kleines Ostergeschenk hatte die 2. Reisegruppe kleine Päckchen mit Gummibärchen mitgebracht, die der Osterhase auf dem ganzen Kinderdorfgelände versteckt hatte. Nach einer aufregenden Suchaktion versuchten sich die Kinderdorfkinder und wir an den mitgebrachten Perlen für Armbänder. Nach dieser Woche, in der wir noch einmal neue Eindrücke vom Land und den Menschen hier erfahren durften, beginnt die letzte Woche der ersten Reisegruppe und die erste Woche der zweiten Reisegruppe. In dieser soll der Überbau des Lehrergebäudes erfolgen, die Dachkonstruktion des Mädchengebäudes entstehen und ein kleines Projekt mit den Schülerinnen der Schule durchgeführt werden.