Nach einer produktiven Woche konnten die Rohbauarbeiten der neuen Toilettengebäude abgeschlossen werden, weshalb uns ein Teil der Arbeiter bereits verließ, um einem neuen Jobangebot in Fort Portal nachzugehen. Pünktlich zu deren Abreise ist dafür die letzte Reisegruppe von EWB eingetroffen. Diese machte sich am 14.04. auf den Weg von Kampala nach Kinyo und konnte unterwegs bereits unseren neuen Klempner Isaac kennen lernen. Dieser kümmerte sich in Nkokonjeru bereits um einige Besorgungen, um in der neuen Woche mit der Installation der Wasserleitungen zu beginnen.
Als Reisegruppe 3 dann am späten Abend gemeinsam mit sämtlichen Rohren im Gepäck an der Schule ankam, wurden wir nach einer kurzen Nachtwanderung zu unserer Unterkunft herzlich empfangen. Beim gemeinsamen Abendessen brachte der Rest des Teams dann alle auf den aktuellen Stand der Bauarbeiten und wir planten gemeinsam den kommenden Tag. Nach einer kurzen Nacht erinnerte uns pünktlich zu Sonnenaufgang der Hahn daran, dass trotz des guten Fortschritts der vergangenen Woche noch einiges an Arbeit auf uns wartete.
Bereits am ersten Tag konnte ein Großteil der Wasseranschlüsse gelegt werden, sodass die Kinder in Zukunft auch die Möglichkeit haben sich nach der Toilette die Hände zu waschen. Um eine Zuverlässige Wasserversorgung zu gewehrleisten hatten wir uns dafür entschieden auf eine Kombination aus Frisch- und Regenwasser zu setzen.
Da nun insgesamt 6 Reisende von EWB in Kinyo waren nutzten wir diese Chance, um uns parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle auch mit der Erkundung für den geplanten Lehmputz zu beschäftigen. Hierbei führte unsere Reise uns in die umliegenden Dörfer, um mehr über die traditionelle Bauweise zu erfahren. Wieder einmal überwältigt von der Gastfreundschaft der Menschen vor Ort stellte einer der Bewohner einen spontane Lehmbauworkshop auf die Beine und ermöglichte einen produktiven Austausch.
Dank diesem Input gelang es uns die neue Putztechnik in einem kleinen Experiment auf unser Projekt zu adaptieren, sodass wir uns dafür entschieden die Kabinen des Lehrergebäudes mit Lehm zu verkleiden und den Bau mit Lehm für zukünftige Projekte in Betracht ziehen können. Bevor diese Entscheidung jedoch in die Tat umgesetzt werden kann, ist es notwendig das Dach fertig zu stellen, um die Wände vor den ausgiebigen Niederschlägen zu schützen.
Hier traf es sich gut, dass unser Zimmermann aus der zweiten Reisegruppe noch vor Ort war, um die dritte Reisegruppe in das Bauen eines Daches einzulernen. In den kommenden Wochen werden diese nämlich das Dach des bestehenden Jungs Gebäudes eigenständig erneuern.
Für dieses waren ursprünglich nur leichte Renovierungsarbeiten geplant, jedoch stellte sich vor Ort heraus, dass die Bausubstanz deutlich schlechter war als angenommen. Demnach planten wir das Dach, Teile der Außenwände, Türen und den Bodenbelag komplett zu erneuern. Hierfür wurden bereits erste Abrissarbeiten durchgeführt und dabei konnten wir sogar einige Ziegel der Bestandswände retten.
Pünktlich zum Einsturz der Privacy Wall und der Fertigstellung beider Dächer machte sich die zweite Reisegruppe auf den Weg zurück nach Deutschland.