In der letzten Arbeitswoche der Baureise standen noch diverse Aufgaben für die Fertigstellung der Gebäude an. Die Renovierung der Jungentoilette war noch nicht abgeschlossen, die Malerarbeiten standen noch aus und die Armaturen in Bad und Flur wurden ebenfalls noch nicht angebracht. Zusätzlich musste neben dem Stand für den Regenwassertank auch noch der Lehmputz und der Boden im Lehrergebäude fertigstellt werden.
Anfang der Woche widmeten wir uns zuerst dem Dach der Jungs Toilette, bei welchem bisher nur die Unterkonstruktion stand. Diese musste noch vor dem Abdecken mit „iron sheets“ (Trapezbleche) mit einem Antitermitenmittel eingestrichen werden. Anschließend wurden die Dachgiebel gemauert und verputzt. Danach wurden die Trapezbleche von uns mit Abdichtungsschrauben auf der Unterkonstruktion verschraubt und das Dach somit fertiggestellt.
Die Malerarbeiten für alle drei Gebäude begannen ebenfalls anfangs der Woche. Dazu kamen zwei neue Arbeiter zum Team hinzu, welche für insgesamt 9 Tage damit beschäftigt waren, die Gebäude von Innen und Außen zu streichen. Auch die Stahltüren der Kabinen wurden lackiert. Die Farben für die Gebäude wurden von unserem Projektpartner vor Ort, passend zu den bestehenden Gebäuden, in „Forest Green“ und „Cream“ ausgewählt. Dabei wurde die dunklere Farbe – Forest Green – im Sockelbereich verwendet, damit der dort anfallende Schmutz an den Wänden nicht sofort ins Auge sticht.
Nach der Fertigstellung der Waschräume durch die Fliesenleger kam Isaac, unser Klempner, wieder nach Kinyo um mit der Installation der Armaturen fortzufahren. In den Bädern wurden Wasserhähne, Duschbrausen und Seifenhalter angebracht und in den Fluren der Gebäude die Waschbecken installiert und angeschlossen. In anderen Gebäuden der Schule wurden die Waschbecken ausschließlich an der Wand befestigt. Viele dieser Waschbecken waren jedoch über die Zeit lose geworden, da diese nicht ausreichend genug an der Wand fixiert wurden. Damit die neuen Waschbecken der Toiletten für die Zukunft fest verbaut sind, wurde aus diesem Grund entschieden die Waschbecken nicht an der Wand zu befestigen, sondern auf einem Stand. Dafür wurden dann die passenden Waschbecken aus Kampala besorgt.
Ebenfalls Aufgabe des Klempners war es den Regenwassertank mit den entsprechenden Ventilen und Rohren zu installieren. Der Tank versorgt alle Waschbecken der drei Gebäude mit Regenwasser. Ein spezielles Ventil sorgt bei Wassermangel dafür, dass der Tank automatisch mit Frischwasser aufgefüllt wird. Sollte die Funktion des Ventils durch Verstopfung oder Beschädigung beeinträchtigt werden, so ist ein zweites Ventil vorgesehen, mit welchem man den Regenwassertank manuell mit Frischwasser befüllen kann. Alle Waschräume wurden an das Frischwassernetz angeschlossen.
In der Mitte der Woche wurde dann noch das Jungs Gebäude von innen fertig verputzt und der Boden fertiggestellt. Die alten Treppen des Gebäudes wurden ebenfalls abgerissen und neu aufgebaut, da diese über die Zeit, durch das Setzen des Bodens, in eine Schieflage geraten sind.
Bevor dann auch die letzte Reisegruppe Kinyo verlassen musste veranstalteten wir ein Abschieds Frühstück für alle Arbeiter. Hier durften Chapati (eine Art Fladenbrot/Pfannkuchen) natürlich nicht fehlen und unser Stahl Bieger brachte uns bei wie diese traditionell zubereitet werden. Außerdem war es Tradition, dass die Managerin des Kinderdorf für jede Reisegruppe einen Kuchen aus Kampala besorgen lies. Nach dem Cake-Cutting mussten wir schweren Herzens Abschied nehmen und traten unsere Rückreise an. Unser Fahrer Kenneth brachte uns sicher nach Iyolwa, dort kamen wir für eine Nacht an einem alten EWB Standort unter. Es war beeindruckend zu sehen wie sich das Projekt in den letzten Jahren entwickelt hat und sich der Standort nun selbst tragen kann. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber am nächsten Tag ging es für uns weiter nach Kenia, von wo wir nach einem kurzen Aufenthalt in Nairobi und Mombasa zurück nach Deutschland geflogen sind.
Bis auf kleine Bauarbeiten konnten die Gebäude fertiggestellt werden. Die restlichen Arbeiten, unter anderem das Verputzen der Treppen für die Jungs Toilette, das Aufräumen der Baustelle und das Fertigstellen des Entwässerungsgrabens wurden von den Arbeiten in den darauffolgenden Tagen fertiggestellt. Da die Zeit der letzten Reisegruppe nicht vollständig ausgereicht hatte, um alle Arbeiten zu vollenden, wurde die offizielle Eröffnung und die Übergabe der Gebäude verschoben. Natürlich sind die Gebäude in der Zwischenzeit für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrerinnen und Lehrer zugänglich und nutzbar. Nach insgesamt zwei Erkundungs- und zwei Baureisen konnten wir unser Projekt am Standort Bubwa – Kinderdorf Kinyo – zusammen mit den Arbeitern vor Ort so gut wie abschließen.
Die Projektgruppe Uganda wird sich nun in den kommenden Wochen mit der Nachbearbeitung beschäftigen (Projektabrechnung, Abschlussbericht, Abschlusspräsentation, etc.) und bereits eine neue Erkundungsreise planen. Ob das nächste Projekt wieder in Kinyo stattfindet, ist noch offen, wir arbeiten jedoch fleißig daran, um das nächste Projekt zügig ausfindig zu machen.
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Wow, Tolle Arbeit!