Alles hat damit begonnen, dass wir uns in zwei Teams eingeteilt haben, damit wir gleichzeitig an den Dächern des Mehrzweckgebäudes und an der Überdachung für die Fischtanks, unserer „Aquashed“, arbeiten können. Mit der Zeit kam schließlich die Frage auf: Welches Team wird wohl schneller sein und kann dann mit dem Aufbau des Greenhouse beginnen? Mit dieser Frage wurde schließlich der Ehrgeiz beider Teams geweckt. Es wurde um eine Runde Bier gewettet, wer zuerst fertig ist. Und die Legende der Dachwette war geboren.
Entscheidet euch schnell, bevor die Geschichte startet. Seid ihr Team Aquashed, welches mit Stahl baut oder Team Mehrzweckgebäude, das mit Holz arbeitet?
Beim Mehrzweckgebäude startet man mit dem Streichen der Sparren und Pfetten, um sie vor Verwitterung und Insekten zu schützen. Anschließend legt das Team Mehrzweckgebäude direkt vor und montiert die beiden Pfetten auf dem Mauerwerk. Doch dies braucht mehr Zeit als erwartet und so kann Team Aquashed direkt aufholen. Dort beginnt man zunächst mit den Aussteifungen, die immer gebohrt und anschließend auch gestrichen werden müssen. Dies kostet zwar auch Zeit, weil immer gewartet werden muss, bis die Farbe trocken ist. Dennoch sind diese dann schnell montiert. Team Aquashed bemerkt schnell ihren Vorsprung, fühlt sich schon siegessicher und plötzlich schreit jemand über die Baustelle: „AQUA-“ und das ganze Team antwortet: „SHED!“. Team Mehrzweckgebäude wirkt durch den Schlachtruf leicht eingeschüchtert und bohrt und montiert schnell die ersten Laschen für die Sparren. Die Laschen sind nötig, da die Holzbalken, die man hier in Sri Lanka bekommt, leider zu kurz sind, um unser gesamtes Dach zu überspannen. Ruckzuck sind dann doch die ersten Sparren zusammengepuzzelt. Währenddessen werden auf der anderen Seite der Baustelle schon die Dachlatten aus galvanisiertem Stahl zugesägt und gebohrt. Da diese aber wieder an den Schnittstelle gestrichen werden müssen, muss mit dem Montieren gewartet werden, bis die Farbe getrocknet ist.
Am nächsten Tag sind beide Teams wieder früh auf der Baustelle, um schnell voran zu kommen. Team Mehrzweckgebäude beginnt damit, die Sparren auf die Pfetten zu heben und mit selbst gebogenen Blechen an die Pfetten zu schrauben. Schnell sind die ersten sechs fest, während Team Aquashed nur einige Dachlatten montiert. Plötzlich der Konter von der anderen Seite mit dem provokanten und ironisch gemeinten Ruf: „MEHR-“ und das Team brüllt: „ZWECKGEBÄUDE!“
Halbzeit.
Noch ist nicht absehbar, welches Team das Rennen für sich entscheiden wird. Während Team Aquashed die letzen Dachlatten verschraubt, werden bei den Anderen die letzten Sparren platziert.
Der nächste Tag. Bei den Stahlbauern geht es gut voran. Es wird auf dem Dach bereits herum geklettert, um die ersten Trapezbleche zu montieren. Es scheint als wäre dieses Team wieder eine Nasenlänge voraus und könnte die Wette gewinnen. Bei den Holzbauern werden dabei im Eiltempo die Dachlatten auf die Sparren genagelt. Jeder im Team gibt sein Bestes, um den Rückstand wieder aufzuholen und eine Runde Bier zu gewinnen. Praktisch ununterbrochen hört man das Hämmern auf der einen und die Akkuschrauber auf der anderen Seite.
Dann die Entscheidung. Ein technisches/organisatorisches K.O.
Nur zwei Trapezbleche fehlen dem Team Aquashed. Team Mehrzweckgebäude hingegen ist gerade dabei die ersten anzuschrauben. Plötzlich ist Bewegung auf dem Platz. Das gesamte Team Aquashed marschiert zum Mehrzweckgebäude und gratuliert. Verdutze Gesichter bei den Holzbauern. Was ist da geschehen?
Team Aquashed räumt ein, zu wenige Trapezbleche bestellt zu haben und somit nicht weiterarbeiten zu können, bis die nächsten geliefert werden. Dies kann jedoch einige Tage dauern. Die Holzbauer grölen und jubeln. Man liegt sich in den Armen und realisiert erst langsam den Sieg. In aller Ruhe und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, schaffen sie es noch am selben Tag das gesamte Dach einzudecken.
Am Abend wird schließlich das Richtfest gefeiert mit einer Runde Bier für alle Zimmermänner.
Team Aquashed beendet letztlich drei Tage später ihr Werk, als die letzten Trapezbleche auch endlich eingetroffen sind.
Welch ein Abenteuer!
Grüße aus Sri-Lanka
Euer Lankaponics Team