Nachdem die Aquashed und der Rohbau des Mehrzweckgebäudes fertiggestellt sind, steht dem Bau des Greenhouse nichts mehr im Weg. Zwei wichtige Schritte sind getan: Die Aquashed ist bis zur letzten Schraube fertiggestellt. Der Rohbau des Mehrzweckgebäudes, das später als Büro und Lager genutzt werden wird, ist fertig. Die weiteren Schritte, wie das Verputzen der Wände und das Einbauen der Fenster soll von sri-lankischen Fachleuten erledigt werden. Dadurch können wir uns voll auf den Bau des Greenhouse konzentrieren. Es ist gut, dass die Konstruktion des größten Gewerks erst jetzt ansteht. Vor allem beim Bau der Aquashed konnte viel Erfahrung und Routine in der Arbeit mit Stahl gewonnen werden, die uns jetzt hoffentlich zunutzen sein wird. Außerdem bieten die zwei Gebäude die langersehnten schattigen Arbeitsplätze.
Wir beginnen mit dem Zuschneiden und der Montage der äußeren zwei Stützenreihen des Greenhouse. Das ist schnell erledigt und wie bereits bei der Aquashed verbinden wir die einzelnen Stützen mit einer jeweils 22 Meter langen Längsverbindung pro Stützenreihe. Die einzelnen C-Profile aus Stahl wurden dazu am Boden miteinander vernietet und anschließend mit allen Teammitgliedern nach oben gestemmt und an die Außenstützen geschraubt. Die Mittelstützen bilden den statischen Kern unsres Greenhouse. Deshalb sind diese aus massiven I- Profile, die wir mit Betonankern in den Fundamenten befestigen. Das Problem bei den Mittelstützen und den Querriegeln, welche später die Außen und Mittelstützen verbinden: Sie sind nicht galvanisiert. Das heißt den Rost mit der Flex und einem Bürstenaufsatz von knapp 150 laufenden Meter Stahl runterpolieren und anschließend streichen. Nachdem zunächst alle sieben Mittelstützen gesetzt sind, fehlen nur noch die bereits abgeschliffenen und gestrichenen Querriegel. Diese sind 19 Meter lang und bestehen aus einem massiven U- Profil, da auf diesen später die Dachbögen montiert werden. Wieder heißt es Teamwork. Die Stahlprofile auf die Gerüste wuchten und anschließend gemeinsam festhalten und anschrauben. Es ist ein richtiger Kraftakt, bis alle sieben Querriegel an den richtigen Stellen sind. Umso größer ist die Freude, als alles fertig ist. Somit ist die Unterkonstruktion geschafft. Diese stellt sicher, dass das darauf aufgesetzte Dach keine tragenden Eigenschaften mehr aufweisen muss und teilt den Bau des Greenhouse in zwei praktische Arbeitsschritte.
Die Dachkonstruktion wird besonders spannend. Geplant ist ein bogenförmiges Dach, mit dem wir erreichen wollen, dass der daran entlanggleitende Wind, die warme Luft aus dem Greenhouse herauszieht. Die Rundbögen lassen wir zunächst in einer Werkstatt biegen. Für die Montage besteht unsere Arbeit daraus, die Rundbögen und passende Stützen zuzusägen. Die eigentliche Montage wird diesmal von sri-lankischen Schweißern übernommen (von uns kann keiner ausreichend ein Schweißgerät bedienen), die ihre Arbeit sehr gut verstehen und in hohem Tempo das Dach aufbauen. Zwischenzeitlich wird es spannend ob wir mit dem Bereitstellen der Materialien überhaupt hinterherkommen. Die Schweißer klettern auf den Gerüsten auf und ab, schweißen in sechs Meter Höhe das Dach zusammen und wir sind mit dem Zuschneiden und Anpassen der Profile beschäftigt. Schlussendlich reicht es aber gerade so und wie aus dem Nichts werden wir von 14 Dachbögen überragt.
Wir haben es geschafft! Die Stahlkonstruktion ist fertig! Jeder hat alles gegeben und schaut sich noch leicht ungläubig das sechs Meter hohe Resultat der letzten Wochen an. Insgesamt 84 Profile mussten alleine für das Dach zugeschnitten und mit teils komplizierten Winkeln und Einkerbungen versehen werden. Bei großer Hitze, unter hohem Zeitdruck und mit geringer Anzahl an EWBlern vor Ort!
Eines ist klar: Mit diesem Team geht es hoch hinaus!
Grüße aus Sri Lanka
Euer Lankaponics-Team