An dem wurde nebenbei kontinuierlich weitergebaut und am Ende kann man sagen: Wir sahen, dass es gut war.
Beim Verputzen bekamen wir tatkräftige Hilfe von Maurern aus dem Dorf und mit der Zeit auch immer öfter aus dem Nachbardorf. Mit der nahenden Regenzeit war es nämlich zunehmend schwieriger Tagelöhner und eben auch Maurer auf die Baustelle zu bekommen, denn in der Regenzeit bewirtschaften diese ihre eigenen Felder, auf denen Reis, Mais und Bohnen angebaut werden und deren Ernte für die meisten Leute im Dorf als Nahrung für das ganze Jahr dient.
Die Mauerer sorgten nach dem Verputzen auch dafür, dass unser Mehrzweckgebäude seinen typisch sri-lankischen roten Boden aus Zementschlämme erhielt. Anschließend wurde von ihnen auch das Klo eingebaut. Damit man das neu eingebaute Klo auch benutzen kann, hat ein JCB zusätzlich noch direkt neben dem Gebäude zwei tiefe Löcher gebuddelt. Im ersten wurde ein Klärtank installiert, der das Abwasser, das aus dem Klo kommt, in mehreren Stufen mechanisch und biologisch filtert. Das gefilterte Wasser wird dann in die Sickergrube, die sich im zweiten Loch befindet, geleitet.
Nach und nach trudelten dann auch langsam die verschiedenen Tanks, die später als Fisch- und Filtertanks für das Aquaponicssystem dienen, auf der Baustelle ein. Sie wurden von mehreren Edelstahlschweißern aus der Region hergestellt. Leider konnten die anfangs geplanten Lieferzeiten nicht ganz eingehalten werden, weshalb die Tanks erst Mitte Oktober statt wie ursprünglich geplant Ende August bei uns ankamen. Die gelieferten Tanks mussten wir dann noch an den Schweißnähten abschleifen, um dafür zu sorgen, dass diese in Zukunft rostfrei bleiben. Die Verwendung von Edelstahl gewährleistet uns stabile, langlebige Tanks.
Langsam näherten sich alle Arbeiten auf der Baustelle dem Ende zu und wir fingen an unsere Sachen zu packen. In Vorbereitung dazu hatten wir schon fleißig Holzboxen gebaut und jetzt ging es daran, sie ordentlich einzuräumen. Unsere Feststellung beim Aufräumen der Baustelle: es gibt nichts schöneres als mehrere tausend Schrauben zu sortieren. Aber auch Material für Wasserrohre, Elektrowerkzeuge, Stromkabel, Schutzausrüstung und noch viel mehr wurde ordentlich verpackt und von unserem Haus zur Baustelle transportiert, um im Mehrzweckgebäude sicher bis zu unserer Rückkehr verstaut zu werden. Auch PVC-Rohre und Stahlträger, die noch auf der Baustelle lagen, warten dort darauf, nächstes Jahr verbaut zu werden.
Was man im Endspurt natürlich überhaupt nicht gebrauchen kann ist ein Auto, was 68 Stunden vor Abflug nicht mehr anspringt. Auch wenn man bei solchen Problemen in Sri Lanka immer tatkräftige Unterstützung bekommt, hat es uns viel Zeit, Stress und schlaflose Nächte gekostet. Umso glücklicher, aber komplett fertig haben wir 13 Stunden vor Abflug die Baustelle verlassen. Natürlich kam der Abschied von unseren lieben Nachbarn nicht zu kurz und es floss sogar die ein oder andere Träne.
Nun heißt es in Deutschland fleißig weiterplanen und daraufhin arbeiten, damit es im Frühjahr, nach der Regenzeit, mit der zweiten Bauphase weitergehen kann!
Grüße aus Karlsruhe
Euer Lankaponics-Team