Projekthintergrund
Sri Lanka
Sri Lanka ist eine Tropeninsel im indischen Ozean und liegt südöstlich von Indien. Die Insel ist ungefähr so groß wie das Bundesland Bayern. Allerdings hat Sri Lanka mit einer Einwohnerzahl von 21,6 Millionen fast doppelt so viele Einwohner. In der Westprovinz, um die Hauptstadt Colombo, lebt fast ein Drittel der Bevölkerung auf einer Fläche von ca. 5 % des Landes.
Sri Lanka war bis Ende des zweiten Weltkriegs eine britische Kolonie. Die britische Herrschaft über die Insel führte dazu, dass die Kaffeeplantagen durch Teeplantagen ersetzt wurden, welche heute das Bild im Hochland prägen. Dies hat zur Folge, dass Ceylon Tee ein bekanntes Exportprodukt des Landes ist. Der Name Ceylon war bis 1972 der offizielle Name des Landes und stammt noch aus der britischen Kolonialzeit. Letztendlich einigte man sich auf den neuen Namen Sri Lanka, welcher “ehrenwerte Insel” bedeutet.
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Sri Lanka ist ethnisch sehr vielfältig. Es sind mit dem Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christentum vier der fünf großen Weltreligionen vertreten. Die Bevölkerungsgruppe der vorwiegend buddhistischen Singhalesen nimmt knapp drei viertel der Bevölkerung ein, wohingegen die überwiegend hinduistischen Tamilen mit ca. 15 % die größte Minderheit darstellen. Heutzutage sind die offiziellen Amtssprachen Singhalesisch und Tamil, aber auch Englisch wird häufig, beispielsweise an Universitäten, gesprochen.
Während der Zeit des Kolonialismus wurden die Tamilen gegenüber den Singhalesen von den Briten bevorzugt, beispielsweise indem viele Positionen in öffentlichen Ämtern von Tamilen besetzt wurden. Nach Erlangen der Unabhängigkeit wurde die Einführung Sinhalas als Amtsprache und des Buddhismus als Staatsreligion als Unterdrückungsversuch der tamilischen Minderheit gedeutet. Tamilische Separatisten strebten daraufhin nach einem unabhängigen Staat, während die im Rest des Landes vorherrschenden Singhalesen den einheitlichen Staat beibehalten wollten. Die Konflikte eskalierten 1983 und führten zum Ausbruch eines 26 Jahre andauernden, gewaltsamen Bürgerkriegs, der erst 2009 mit der Zerschlagung der tamilischen Armee ein Ende fand.
Hinzu kam, dass das Land sehr lange mit den Folgen des Tsunamis von 2004 kämpfte, bei dem große Teile der Küstenregionen im Norden, Süden und Osten des Landes zerstört wurden. In den nordöstlichen Gebieten waren in Folge des Tsunamis und nach dem Ende des Bürgerkriegs viele Hilfsorganisationen aktiv. Diese Gebiete und viele andere Regionen erlebten in den letzten Jahren, auch durch den wachsenden Tourismus, einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. In der Region Padiyathalawa kommt diese positive Entwicklung allerdings nicht an.
Padiyathalawa
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Die Region Padiyathalawa liegt in der Ostprovinz Sri Lankas und hat ungefähr 18.300 Einwohner. Die Stadt Padiyathalawa selbst hat dabei allerdings nur knapp 1.500 Einwohner und die Mehrheit der Menschen lebt über die gesamte Region verstreut. Die Menschen wohnen dabei meist entweder entlang der befestigten Hauptstraßen oder an unbefestigten Nebenstraßen, größere Siedlungen gibt es nur wenige. Dies liegt auch daran, dass viele Menschen ihr Geld mit Landwirtschaft verdienen und die Felder meist direkt um ihre Häuser herum liegen.
Padiyathalawa liegt drei Stunden Autofahrt entfernt von Kandy, einem kulturellen Knotenpunkt in der Mitte des Landes, und zwei Stunden von Batticaloa, welches an der Ostküste Sri Lankas liegt.
Aufgrund der abgeschiedenen Lage kann Padiyathalawa nicht von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Landes profitieren. Die Infrastruktur der Region Padiyathalawa ist daher im Vergleich zu den meisten Teilen des Landes nur wenig entwickelt. Selbst die Hauptstraßen sind nur schlecht ausgebaut und oft mit Schlaglöchern überzogen. Außerdem kommt es gerade in der Regenzeit häufig zu Stromausfällen von mehreren Stunden.
Das Klima in der Region Padiyathalawa ist geprägt von einer langen Trockenzeit von April bis September, in der es für die Menschen nicht möglich ist Landwirtschaft zu betreiben. Nur in den Monaten Oktober bis März fällt ausreichend Niederschlag, damit die Bauern Mais anbauen können, mit dessen Verkauf sie ihr Geld verdienen. Da die meisten Menschen in der Region Kleinbauern sind, führen die klimatischen Bedingungen zu einem unregelmäßigen Einkommen, was die Menschen vor eine besonders große Herausforderung stellt.
In der Trockenzeit arbeiten viele Menschen zusätzlich als Tagelöhner um ihre Familie ernähren zu können. Väter ziehen monatelang oder dauerhaft in größere Städte, um dort besser bezahlten Tätigkeiten nachzugehen. Vor allem junge Menschen verlassen die Region auf der Suche nach Arbeitsplätzen und besseren Lebensbedingungen. Aufgrund dieser Tatsache ist das Leben vieler Menschen in Padiyathalawa von großer Unsicherheit geprägt.
Mit dem Projekt Lankaponics wollen wir mehr Stabilität in die Region bringen. Wir möchten neue Arbeitsplätze schaffen und mit dem erwirtschafteten Geld des Unternehmens soziale Projekte in der Region unterstützen.