Wassertechnik
Aufbau der Anlage
Ein Großteil der Dachflächen wird verwendet um die neue Zisterne zu füllen um zu gewährleisten, dass am Ende der Regenzeit ihr maximales Volumen genutzt wird. Des Weiteren wird die als Brauchwasserzisterne verwendete alte Zisterne mit den übrigen Dachflächen gespeist.
Um auch am Ende der Trockenzeit eine gute Wasserqualität sicherzustellen, findet eine ständige Zirkulation des Wassers statt. Hierbei wird durch die Filterung des zirkulierenden Wassers ständig die Bakterienzahl in der Zisterne gesenkt und die Menge an organischem Material im Wasser reduziert. Zusätzlich wird ständig Sauerstoff in die unteren Wasserschichten der Zisterne eingebracht.
Mittels Pumpe und Schwimmschalter wird ein Zwischentank im 1. Stock stets gefüllt gehalten. Der Zwischentank beschickt – reguliert durch Drosseln – die beiden Langsamsandfilter. Diese speisen dann im Normalfall den Trinkwassertank mit gefiltertem Wasser, welches durch einen Wasserhahn entnommen werden kann. Ist dessen maximale Füllmenge erreicht, fließt das Wasser über einen Überlauf zurück in die Zisterne. Die hierdurch entstehende Zirkulation gewährleistet eine Umwälzung des gesamten Zisternenvolumens innerhalb von sieben Tagen.
Langsamsandfilter
Das Herzstück des Systems sind die Langsamsandfilter. Es wird eine sehr robuste Bauform des Sandfilters gewählt, die aufgrund einiger konstruktiver Tricks sowohl intermittierend als auch dauerhaft betrieben werden kann und sehr lange Intervalle zwischen den notwendigen Reinigungen aufweist.
Vom Zwischenspeicher kommend, wird das Wasser auf zwei Langsamsandfilter aufgeteilt. Daraufhin wird das Wasser durch Diffusoren mit Sauerstoff angereichert und tropft auf die Wasseroberfläche über der obersten Sandschicht. Durch die Schwerkraft induziert, passiert das Wasser eine 45,0 cm hohe Schicht aus einem sehr fein abgestuften Sand mit Korndurchmessern von 0,2 mm – 1 mm. In und auf dieser Sandschicht finden verschiedenste mikrobiologische Prozesse statt, die immer noch nicht bis ins Detail erforscht sind, aber die Bakterienanzahl im Wasser drastisch reduzieren. Da sich in der Sandschicht sehr viele lebende Mikroorganismen von dem organischen Material im Wasser ernähren und dieses als Kohlenstoffdioxid (gasförmig) wieder ausscheiden, kann durch die Zirkulation die Menge an organischem Material in der Zisterne immer weiter reduziert werden. Nachdem die feine Sandschicht durchlaufen wurde, sickert das Wasser durch immer grobkörnigere Zwischenschichten, welche in grobem Kies mit Korndurchmessern von 12 mm – 20 mm enden.
Das Wasser verlässt anschließend den Filter durch Drainagerohre.