Das Projekt umfasst die Renovierung eines bereits bestehenden Gebäudes, welches bis zum Start der Bauphase von allen Personengruppen (Schülerinnen und Schülern sowie allen Lehrkräften) genutzt wurde. Dieses Gebäude ist nach Beendigung der Bauphase das Jungengebäude. Hinzukommt der Bau zweier neuer Gebäude, dem Mädchengebäude und dem Gebäude für Lehrerinnen und Lehrer, welches in der Mitte durch eine Wand separiert ist.
Renovierung der bestehenden Latrine
Die Renovierungsarbeiten des Jungengebäudes beinhalteten die Erneuerung des Estrichs, Bau neuer Giebel- und Außenmauern (inklusive Streifenfundament), einen Ringanker mit Satteldach und Holzsparrenkonstruktion. Die alten Türen wurden durch neue Metalltüren mit Rahmen ersetzt. Außerdem wurden der Gang und die Kabinen neu verputzt. Vor den Kabinen wurden drei Waschbecken mit einem (in einem späteren Schritt angeschlossenen) Frischwasseranschluss aus einer Zisterne installiert. Da das Gebäude nicht eben zugänglich ist, wurde die Treppe zum Gebäude erneuert. Auf der Rückseite des Gebäudes wurden die Ventilationsrohre erneuert und an nötigen Stellen der alte Beton ausgebessert.
Bau des Mädchen- und Lehrergebäudes
Zum Bau der neuen VIP-Latrinen wurde als erstes eine circa 40 m2 große Grube (für das Mädchengebäude) sowie eine zweite Grube von circa 30 m2 (für das Lehrkräftegebäude) mit einer jeweiligen Tiefe von zwei Metern händisch ausgehoben. In jede dieser Gruben wurde eine Bodenplatte aus Stahlbeton gelegt und gegossen, die das Fundament der Gebäude bildet. An den Rändern der Bodenplatte wurden Stahlbetonstützen hochgezogen und mit Mauerwerk ausgefacht, diese bilden die spätere Pit (Grube) für Exkremente. In der anschließend betonierten Stahlbetondecke der Grube wurden Aussparungen für „Squat-Holes“ (Toilettenöffnungen), Ventilationsrohre sowie ein „Manhole“ (Instandhaltungsöffnung) zur Leerung der Grube vorgesehen.
Auf die Decke der Grube wurde das eigentliche Toilettengebäude aus Mauerwerk gesetzt und jeweils mit einem Ringanker versteift. Hierbei wurde das Mädchengebäude mit sechs Toilettenkabinen, einem Waschraum und einer Manholekabine; das Lehrergebäude mit insgesamt vier Toiletten, einem Waschraum bei den Lehrerinnen und einer Manholekabine bei den Lehrern ausgestattet.
Die Dächer wurden als Satteldach mit einer Holzsparrenkonstruktion auf die Ringanker gesetzt. Im Mädchengebäude wurde eine Batterie mit einer auf dem Dach liegenden Solarzelle installiert. Der gespeicherte Strom versorgt mittels Verbindungskabeln alle Waschräume sowie die Außenbereiche der Toilettengebäude (Lehrer:innen, Mädchen und Jungen) mit Strom und dadurch mit Licht. Das ermöglicht eine durchgängige Außenbeleuchtung bei Nacht, was den Schutz vor Vandalismus erhöht und das Händewaschen bzw. die Körperpflege erleichtert. In den Toiletten selbst wurde kein Licht verbaut, da dieses sonst lästige Kleintiere wie Mücken oder Fliegen aus der Grube in die Toilettenkabine locken würde.
Das Mädchengebäude ist auf dem höchsten Niveau im Vergleich zu den anderen Gebäuden im Gelände positioniert. Somit wurde außerhalb des Gebäudes ein 1 m3 großer Wassertank installiert. Sobald es regnet, wird der Dachabfluss des Mädchengebäudes im Wassertank gesammelt und steht anschließend zum Händewaschen in den Toiletten zur Verfügung. Sofern der zur Versorgung notwendige Wasserpegel unterschritten wird, füllt sich der Tank durch eine zusätzlich angeschlossene Frischwasserleitung eigenständig wieder auf. Mittels Druckleitungen werden die Waschräume der Gebäude mit Frischwasser versorgt. Aus hygienischen Gründen wird für diese kein Regenwasser verwendet.
Sollte der Wassertank durch ein Regenereignis überfüllt werden, entwässert er in einen Graben, der zusätzlich das auf die Gebäude schießende Hangwasser auffängt und um sie herumleitet. Somit ist gewährleistet, dass das überschüssige Oberflächenwasser die Gebäude nicht über die Zeit freispült.