Das Dorf Managaun
Managaun liegt etwa 10 Autostunden von der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu entfernt. Das Dorf ist Heimat von rund 375 Menschen, die überwiegend von der Landwirtschaft leben.
Auf einer Höhe von ca. 2600m werden hauptsächlich Kartoffeln, Kohl, Brokkoli und weiteres Gemüse angebaut. Zusätzlich halten die Dorfbewohner Tiere wie Ziegen und Hühner, was den Wasserbedarf weiter erhöht. Insgesamt wird in Managaun täglich eine Wassermenge von über 200.000 Litern benötigt.
Die Häuser des Dorfes sind relativ homogen auf den Hügeln verteilt und von landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Managaun erstreckt sich über eine hügelige Landschaft mit Höhenunterschieden von etwa 180 Metern. Zu den zentralen Einrichtungen im Dorf gehören eine Schule, ein Gesundheitsposten und eine Kirche.
Das Klima in Managaun ist subtropisch, geprägt von einer Regenzeit zwischen Juni und September. In der Trockenzeit hingegen werden die vorhandenen Wasserquellen knapp, was nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern auch die landwirtschaftliche Bewässerung stark beeinträchtigt. Manche Quellen versiegen vollständig, wodurch die Dorfbewohner Wasser aus Quellen außerhalb des Dorfs holen müssen. Die nächste ideale Wasserquelle ist 3.5km entfernt.
Ziel unseres Projekts ist es, die Wasserversorgung in Managaun zu verbessern, um die Lebensqualität der Dorfgemeinschaft zu steigern, die lokale Landwirtschaft zu unterstützen.
Bedarfsermittlung
Während eines Projektbesuchs im Herbst 2024 nach Managaun wurde eine umfassende Analyse der Wasserversorgungssituation durchgeführt. Dabei wurden verschiedene Fragen gestellt, um die Bedürfnisse der Dorfbewohner zu verstehen und das geplante Wasserversorgungssystem optimal auf die Gegebenheiten vor Ort abzustimmen.
Es wurde festgestellt, dass in Managaun eine verfügbare Landfläche von rund 60 Hektar für die landwirtschaftliche Nutzung verwendet wird. Aufgrund der Wasserknappheit können die Anbauflächen jedoch nicht immer in vollem Umfang bewässert werden, da nicht alle Quellen einen dauerhaften Wasserfluss bieten.
Pro Haushalt werden am Tag nach eigenen Angaben durchschnittlich 225 Liter benötigt.
Die Mehrheit der Bewohner gibt an, dass bei einer verbesserten Versorgung das zusätzliche Wasser für die Landwirtschaft genutzt werden würde.
Sie bewirtschaften im Durchschnitt eine Feldfläche von 5 – 10 Ropani, was einer Fläche von circa 2500 – 5000 m² entspricht.
94% der Menschen in Managaun verdienen so ihr Einkommen in der Landwirtschaft.
Die Landwirtschaft spielt also eine zentrale Rolle im Dorf.
Gleichzeitig haben etwa 70% der Bewohner keinen ganzjährigen zuverlässigen Zugang zu Wasser.
Außerhalb der Regenzeit sind sie auch auf Wasser von weiter entfernten Quellen angewiesen, um ihren Bedarf zu decken. Dabei sind auch ältere Menschen von einer Wegdauer von bis zu 120 min betroffen.