Zum Auftakt war es vor allem wichtig, die beiden Dorfgemeinschaften Gocha und Gomole kennen zu lernen. Trotzdem wollten wir uns auch möglichst früh mit den Verantwortlichen der Bohrung treffen, um diesen wichtigen Schritt so schnell wie möglich zu realisieren.
Am ersten Tag im Süden Äthiopiens teilten wir uns in kleine Gruppen auf, um die Gegend und die Dorfbewohner von Gocha und Gomole besser kennenzulernen. Während die Einen die Bohrstelle in Gocha genauer begutachteten und auch schon mehrere GPS-Messungen durchführten, machte sich die andere Gruppe auf den Weg nach Gomole, um die dort schonvorhandene Zisterne auszumessen. Dabei war es aber vor allem wichtig, bei den Dorfgemeinschafteneinen guten Eindruck zu hinterlassen und ihnen mit Händen und Füßen zu erklären, weswegen wir uns in ihren Dörfern aufhalten. Abends haben wir uns zweitraditionelle Feuerstellen („Mendedja“) auf dem lokalen Markt gekauft und den Tag bei selbst gekochtem Essen Revue passieren lassen.
Am Dienstag (01.09.) begann der zweite Tag dann mit einem großen Meeting mit den wichtigsten Partnern, um die Bohrung voranzutreiben und die Ursachen des bisherigen Zeitverzugs besser zu verstehen. Um besser über den Fortschritt des Genehmigungsverfahrens informiert zu sein, wurde ein nächstes Treffen für Donnerstag vereinbart. Danach fuhren wir in das nahegelegene Dorf Busso. Dort besichtigten wir einen Brunnen, der ebenso zwei Dörfer mit Wasser versorgt und mit Solarenergie betrieben wird. Der Weg dorthin war allerdings nicht als Straße zu erkennen. Als wir uns im Kofferraum des Jeeps wegen des holprigen Untergrundes gut festhalten mussten, wurde uns einmal mehr bewusst, weshalb das Bohrgerät sehr lange braucht, um zu den Bohrstandorten zu gelangen.
Am Nachmittag besuchten wir dann noch einmal Gocha und Gomole. Diejenigen von uns, die am ersten Tag den Bohrstandort besichtigt hatten fuhren jetzt nach Gomole und diejenigen, die die Zisterne vermessen hatten besuchten Gocha. Die Gruppe in Gomole konnte die urtümliche Atmosphäre in dem traditionellen Ort und einmal mehr die atemberaubende Aussicht über die Landschaft genießen. Warum die Altstadt Gomoles 2011 als UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, war nun jedem vom uns offensichtlich.Genauso beeindruckendwar der Tag für die Gruppe in Gocha. Nach einem kurzen Blick auf den Bohrstandort wurden wir sofort von Dorfbewohnern umringt und damit alle Pläne über den Haufen geworfen. Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass das ungeplante Aufeinandertreffen ein wichtiger Schritt für den Erfolg des Projektes war: Um uns ihre Lebensweise und ihre aktuelle Situation besser verständlich zu machen, bestanden die Dorfbewohner darauf, dass wir ihnen auf ihren traditionellen Dorfplatz folgen. Bei mehreren Bechern traditionellem Bier und Musik versammelte sich das ganze Dorf um uns. So wurden wir herzlich in die Gemeinschaft integriert und hatten zudem unglaublich viel Spaß.