Jello Adancho befindet sich am Rande von Shashogo an der Grenze zu der Zone Kembata Timbaro und dem Woreda Daniboya. Jello Adancho steht in der regionalen Sprache Hadinya für „Das Dorf der Milch“. Die Bauern aus dem Dorf leben wie auch die meisten Menschen im restlichen Teil des Woredas von der Viehzucht sowie der Ziegen- und Schafzucht und den daraus entstehenden Produkten wie Milch, Käse oder Fleisch sowie dem Anbau von Hirse, Mais und Teff. Die Region ist sehr trocken und bietet damit nur wenigen Pflanzen gute Wachstumsmöglichkeiten.
Jello Adancho ist ein sehr weitläufiges Dorf und erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer. Anders als in den meisten Dörfern gibt es in Jello Adancho kein gewöhnliches Dorfzentrum sondern die Bewohner leben vielmehr etwa gleich verteilt auf dem gesamten Dorfgebiet und haben ihre Hütten oft direkt neben ihren Feldern. Das Dorf ist vorwiegend flach und erhebt sich an seinen Rändern leicht zu kleinen Hügeln. Die diese mit der vorherrschenden Topographie sehr gut zurechtkommen, nutzt die Bevölkerung Jello Adanchos wie auch die in Hadiya vor allem Esel und Eselskarren, um ihre Wasserkanister zu befüllen und diese über die langen Distanzen transportieren zu können.
Die aktuelle Wasserversorgung des Dorfes ist sehr schlecht. Durch Jello Adancho führt ein Fluss, der während der Trockenzeit von September bis März jedoch kein Wasser führt und in der Regenzeit die Regenfälle aus den Bergen sowie des Umlandes führt. Die einzige saubere Wasserquelle, die zurzeit in der Trockenzeit in erreichbarer Nähe des Dorfes existiert, ist ein Oberflächenbrunnen auf dem Gelände eines Nachbardorfes. Diesen müssen sie sich jedoch zusammen mit den Bewohnern aus den umliegenden Dörfern teilen. Für die mehr als 3000 Dorfbewohner sowie die Nutzer aus den übrigen Dörfern kann dieser einzelne Brunnen nicht ansatzweise genug Wasser liefern. Deshalb graben die Frauen und Kinder Jello Adanchos in den regenlosen Monaten in dem ausgetrockneten Flussbett mehrere große Löcher in den Sand, um daraus die letzten Reste Wasser aus der Regenzeit zu schöpfen. Sobald aus einem Loch kein Wasser mehr zu bekommen ist, wird ein neues Loch etwas weiter weg gegraben, um daraus wieder Wasser schöpfen zu können. Die Frauen berichteten uns, dass diese Löcher teilweise bis zu 5 Meter tief werden. Damit bieten sie ein großes Risiko für die Frauen und Kinder, da die steilen Sandkanten abbröckeln und somit die Menschen beim Wasserholen verschütten können. Folgt die nächste Regenzeit werden alle Löcher wieder verschüttet und das mühsame Wasserholen beginnt in der nächsten Trockenzeit wieder aufs Neue.
Die Nutzer des Brunnens
Jello Adancho befindet sich am Rande von Shashogo an der Grenze zu der Zone Kembata Timbaro und dem Woreda Daniboya. Jello Adancho steht in der regionalen Sprache Hadinya für „Das […]