Namaste aus Brabal,
Dashideleg – das heißt guten Morgen auf Sherpa. Mit dieser Begrüßung starten wir auch diesen Tag in Brabal, an dem wir mit den Dorfbewohnern den Platz für den Filter ebnen werden.
Eine Woche ist es her, dass sich Franzi und Rapha auf den Weg nach Brabal gemacht haben. Da die Straße nach Brabal durch Erdrutsche während der Monsunzeit zerstört worden ist, kann das Dorf momentan nur zu Fuß erreicht werden. Somit wurde das für den Filter benötigte Material von Portern 1000 Höhenmeter nach Brabal getragen. Unser Projektteam erreicht das Dorf mit deutlich weniger Gepäck, aber dafür vermutlich doppelt so verschwitzt wie die Nepali nach einer mehrstündigen Wanderung.
In Brabal sind wir diesmal in dem alten Hotel „Green Jungle View“ einquartiert. Die Besitzerin Bibi kocht fabelhaftes Essen für uns. Da wir diesmal kurz nach der Erntezeit in Nepal sind, gibt es nicht nur Dhal Bhat (Reis mit Linsen), sondern auch viel Obst und Gemüse, wie zum Beispiel Rettich, Mangold, Karotten und sehr leckere Äpfel.
Die ersten Tage in Brabal haben wir damit verbracht, unser Leitungssystem zu überprüfen und kleine Schwachstellen zu beseitigen. Es ist schön zu sehen, dass unser Leitungssystem trotz starkem Monsun nach wie vor gut funktioniert und kleine Reparaturarbeiten (eine durch Pferde umgeknickte Entnahmestelle) von den Einwohnern selbstständig durchgeführt wurden.
Das einzige Problem waren Ablagerungen von Sedimenten, die die Leitung verstopft haben. Das können wir dank unseres Filters bald langfristig vermeiden.
Seit Samstag, pünktlich zum Erntedankfest Dashain, ist auch das restliche Team angekommen.
Dashain ist das wichtigste hinduistische Festival in Nepal.
Obwohl Brabal eher budhistisch ist, haben die Kinder, die eigentlich in Kathmandu zur Schule gehen, jetzt Ferien. Sie sind deshalb für einen Monat im Dorf und sorgen für eine wunderbar fröhliche Stimmung. Für uns ist das auch super, da die Kinder klasse Englisch sprechen und wir so einen richtig authentischen Einblick in die Kultur der Sherpa und Tamang bekommen.
Am Sonntag wurde das gesamte Dorf zusammengetrommelt, um uns beim Waschen des Sandes für den Filter zu helfen. So haben wir direkt am ersten Arbeitstag für unser neues Projekt richtig viel geschafft und dabei viele nepalesische Wörter gelernt.
Das wichtigste Wort war wahrscheinlich „Ramroxa“. Es heißt „sehr gut“ und wir können es in jeder Lebenslage anwenden. Vorallem, wenn das Essen mal wieder fantastisch schmeckt.
Um den Sand auf die passende Korngröße für den Filter zu sieben, hat uns Sonam, der Ehemann von Bibi, beim Bauen eines Siebrahmens unterstützt. Wir sind immer wieder von der Kreativität der Einwohner aus Brabal fasziniert.
Um den Sand zu sieben, müssen wir ihn jedoch erstmal trocken. Das ist aufwändiger als gedacht, da die Regenzeit noch immer nicht ganz beendet ist und es vor allem nachts noch stark regnet. Mittlerweile sind wir jedoch täglich fleißig am Sieben und die Tanks füllen sich stetig mit sauberem, feinen Sand.
Weitere Updates, auch vom Müllprojekt, folgen in Kürze…
Permalink
Sieht toll aus, viel Erfolg wünsche ich euch!