Hoffentlich seid ihr alle gut im neuen Jahr gelandet. Wir jedenfalls sind gleichzeitig auch noch in Haiti gelandet – das sind Eva, Juri und David, voller Tatendrang die vierte Bauphase in unserem Projektort Beaumont zu starten.
Um an Neujahr in Port-Au-Prince anzukommen, mussten wir uns schon an Silvester auf die Reise begeben. Das führte für uns zu einem etwas ungewöhnlichen Fest. Statt wie gewohnt bei Raclette oder ähnlichem in der warmen Stube fanden wir uns um kurz vor 9 in der Kälte vor dem Pariser Bahnhof Gare de l’Est wieder. Es gab nun ein Problem: Was machen wir mit unseren 170kg Gepäck? Wir klapperten die umliegenden Hotels ab und fanden nach einigen Absagen einen netten Portier, der unser umfangreiches Gepäck gegen eine Tafel Schokolade aufbewahrte.
Wir fuhren also mit der Metro in die Stadt, stiegen irgendwo aus, landeten vor der Kathedrale Notre-Dame, gerieten dann über Irrwege und eine weitere Metrofahrt zum Louvre und wanderten von dort aus sehr schnellen Schrittes zum Eiffelturm.
Zwei Minuten vor Mitternacht kamen wir dort an. Ungewohnterweise gab es gar kein Feuerwerk in Paris – immerhin gibt es am Eiffelturm zur vollen Stunde eine kleine Lightshow.
Minus fünf Grad wurden allerdings mit der Zeit etwas kalt – vor allem wenn man für Haiti keine Wintersachen eingepackt hat. Wir irrten noch eine Weile umher, stolperten zufällig über den Arc de Triomphe und fuhren dann erst um 2 Uhr 15 zurück zu unserem Gepäck.
Mit einer 13kg Kappsäge, Akkuschraubern, Medikamenten, Injektionslösung, 30 Packungen Schrauben und vielem vielem mehr im Gepäck schleppten wir uns letztendlich mit ein paar Umstiegen bis zum Flughafen. Dort verbrachten wir noch 10 Stunden, bis unser Flug mit 5 Stunden Verspätung startete. Müde und muskelverkatert aber glücklich kamen wir in Port-Au-Prince an, in einer ganz anderen lauten, stickigen und 40 Grad wärmeren Welt. Wir waren froh, hier von unserem haitianischen Freund Stanley herzlich empfangen zu werden.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Dach der Schule unseres Vorgängerprojektes MEVA und reisten am gestrigen Morgen dann mit einem Minibus nach Beaumont. Je näher wir unserem Projektort kamen, desto mehr konnte man die Folgen des Hurricans Matthew erkennen – entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer, notdürftig zusammengezimmerte Blechütten. Juri und David, die im April schon dort waren, erkannten manches kaum wieder. Auch wenn es den Leuten hier noch lange nicht gut geht, gibt es Hoffnungsschimmer: Die Landschaft ist wieder grüner als auf den Bildern, die wir nach dem Sturm gesehen haben. Manche Häuser sind wieder repariert.
Nach 6 Stunden Fahrt wurden wir mit vielen Bisous und einem Willkommensessem sehr herzlich von den Waisenkindern empfangen.
Wir sind sehr gespannt was uns die nächsten Tage erwartet und freuen uns schon auf unsere Bauvorhaben: Das ist vor allem der Aufbau der Photovoltaikanlage, das Umranden des Geländes durch einen Zaun und der Weiterbau sowie die Fertigstellung von zwei Vorschulhäusern. Dafür wird uns auch ein weiteres Team mit 4 EWB’lern ab Mitte Januar noch verstärken.
Nach diesem recht ausführlichen Bericht über den langwierigen, über 2 Tage dauernden Anreiseweg, werden wir uns in den kommenden Blogeinträgen auf die Baufortschritte konzentrieren und freuen uns, wenn ihr diese weiter verfolgt.
Liebe Grüße
Stanley, Juri, Eva und David
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Schön zu hören, dass Ihr gut gelandet seid.
Begleite euch in Gedanken!
Mirjam
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Hallo und viel Glück bei eurem PV-Projekt … und überhaupt!!
(übrigens heute aktuelle -10 Grad in Landau-Mörzheim)
Liebe Grüße nach Haiti,
Doris
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Liebe Grüße nach Haiti und viel Glück und Erfolg mit eurem PV-Projekt….und überhaupt…
(übrigens heute -10 Grad in Landau-Mörzheim, Germany)
Werde euch gedanklich begleiten.
Alles Liebe
Doris