Jambo sana!
Endlich sind wir nun auch auf der zweiten Vorbereitungsreise für unser Wasserkraftprojekt zu viert. Johann ist mit einer Woche Verzögerung auf Idjwi angekommen und hat sich direkt in die Arbeit gestürzt.
Die ersten Tage der Reise haben wir zu dritt in Kigali verbracht. Hier sind wir ein weiteres Mal zusammen mit Désiré, einem unserem Projektpartner, auf Händlersuche gegangen. Auf den letzten beiden Reisen konnten wir nur wenig zufriedenstellende Angebote in Goma und Bukavu finden. Baumaterialien wie Zement und Stahl waren weniger das Problem, aber das elektrotechnische Equipment in ausreichender Qualität zu finden, stellte sich als schwierig heraus. Das hat sich nun geändert. Wir haben in Kigali einen Händler gefunden, der uns mit dem notwenigen Material für ein Mittelspannungsnetz ausstatten kann. Und auch für die 11m langen Stahlmasten haben wir jetzt einen Lieferanten.

Nach einer Fahrt von Kigali über Goma sind wir nun auf Idjwi. Im Gegensatz zu Kigali ist es hier sehr ruhig, nur in wenigen Häusern brennt Licht- in unserer Unterkunft stammt es vom Wasserkraftwerk.
Unsere Aufgabe hier auf der Insel ist es vor allem, alle fehlenden Infos für die Planung der ersten Bauphase zu sammeln, aber auch Sensibilisierung der Bevölkerung sowie ein Komitee ins Leben zu rufen, das sich um die Verwaltung und Wartung der Anlage kümmert. Letzteres ist eine schwierige Aufgabe, denn wir müssen drei Projektpartner mit verschiedenen Interessen unter einen Hut bringen. In den nächsten Tagen werden wir hierfür viel Zeit investieren.

Bisher haben wir uns vor allem der Planung für die erste Bauphase gewidmet. Ein großer Schritt dabei war das Festlegen der genauen Position der zukünftigen Masten für die Mittelspannungstrasse. Mit Hilfe von Maßband und GPS haben wir die Lage definiert und mit Holzpfosten markiert.
Eine weitere Maßnahme der ersten Bauphase ist die Inbetriebnahme des zweiten Maschinenhauses. Das bisher angeschlossene Maschinenhaus 1 wurde von unseren Elektrotechnikern als zu gefährlich eingestuft. Und seitdem gestern auch noch das Fallrohr gebrochen ist und als Folge das überlaufende Wasser das Maschinenhaus umströmt und fleißig Erde abträgt, ist eine Instandsetzung dieser Anlage nicht mehr sinnvoll. Aber auch für Maschinenhaus 2 sind einige Maßnahmen notwendig, damit der Hang nicht weiter erodiert und Strom produziert werden kann. Wir überlegen nun zusammen mit den Technikern von Prolasa, wie der Trafo durch eine zu kleine Tür passen kann, wie wir das Wasser am Hang entlang leiten können, damit es nicht zu weiteren Erdrutschen kommt und was wir für eine Turbine für die Übergangszeit im zweiten Maschinenhaus installiert werden kann. Wir sind gespannt, was die Umsetzung noch mit sich bringen wird.